Seven Kingdoms In The Walls (2016) - ein Review von Akhanarit

Seven Kingdoms: In The Walls - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Power Metal


Akhanarit
26.01.2017 15:56

Ein paar Umwege musste ich schon nehmen, um euch das Review für die neue EP "In The Walls" von SEVEN KINGDOMS präsentieren zu können, denn Freeman Promotions, die sich derzeit um die Belange der Band aus Deland (Florida, USA) kümmert, haben ihren Weg (noch) nicht in unsere Reihen geschafft. Zum Glück hat The Wall Street Journal jetzt einen kompletten Stream online gestellt, sodass ich trotzdem meinen Senf zur Neuerscheinung abgeben kann. Immerhin hatte mich die Band mit ihrem 2012er Release "The Fire Is Mine" zu einem verzückten Review veranlasst, sodass es schade wäre, hier jetzt nicht am Ball bleiben zu können.

Steigen wir doch direkt mal in die vier neuen Songs ein. Der Titelsong 'In The Walls' wurde von H.P. Lovecraft's 1924er Kurzgeschichte "The Rats in the Walls" inspiriert und beginnt erst einmal mit Geschwindigkeit. Die Vocals von Frontfrau Sabrina Valentine sind sehr variabel und der Härtegrad steht SEVEN KINGDOMS wahrlich gut zu Gesicht. Mehrstimmige Chöre mischen sich ins stimmige Gesamtbild (knallende Riffs, getragener Chorus etc.), sodass man an sich nichts anderes sagen kann als: Power Metal, so wie er sein muss! Thematisch geht es hierbei um einem Mann, der dem Wahnsinn verfällt, nachdem er von der Geschichte seiner Ahnen erfuhr - und Sabrina schlüpft dabei in die Rolle des Protagonisten, der den dämonischen "Ratten in den Wänden" die Schuld an einem heimtückischen Verbrechen gibt. Herrlich kranke Schauergeschichten also.

'Undying' ist ebenfalls von einem Autor inspiriert, und zwar von George R.R. Martin und seinem "A Song of Ice and Fire". Für die Band generell war er eine Hauptinspirationsquelle durch seine "A Game of Thrones"-Novellen, die ja dann später unter Leitung von HBO bekanntlich zur erfolgreichsten Serie der Welt mutierte. Zudem war SEVEN KINGDOMS' erstes Album "Brothers Of The Night" ein Konzeptalbum zu eben diesen Büchern. Auch hier gibt die Band direkt ordentlich Gas, bis dann der Gesang nahezu sanft dazwischenfunkt und die Nummer sich im weiteren Verlauf sehr facettenreich darstellt. Hier gibt es kurze Gangshouts, die fetten Chöre und jede Menge versierte Gesangsmelodien zu bestaunen, bis sich dann auch die Saitenfraktion zu einem coolen Solo hinreißen lässt. Feine Sache!

Da ich das erste Album ja bereits angesprochen habe, können wir auch sogleich auf die beiden Re-Recordings 'The Bloody Meadow' und 'Stormborn' zu Sprechen kommen. Wer SEVEN KINGDOMS von Anfang an verfolgt hat, wird sich sicherlich noch an Bryan Edwards (SOULMASS, ex-THIS SOLEMN VOW, ex-VERMIFORM, ex-KINGDOMS OF FLESH) erinnern, der bis 2009 bei der Truppe den Sängerposten bekleidete. Nun gibt es diese beiden Songs auch mal mit der Frontfrau am Mikrofon, wobei als erstes auffällt, dass die Nummer etwas gekürzt wurde. Mit den Female-Vocals erstrahlt dieser Track auf einmal in einem ganz neuen Glanz und macht mir definitiv mehr Spaß als das Original. Auch die Growls bei 'Stormborn' wurden beibehalten und so liefert sich die kraftvolle Stimme von Sabrina ein herrliches Duett mit der Grabesstimme. Beinahe so wie frühe Gothic-Metal-Vertreter, nur eben im Power-Metal-Gewand, wobei SEVEN KINGDOMS hier natürlich schon heftig draufloszimmern. Eine Ballade trifft auf Melodic Death Metal, wenn man so will.

Möglich wurde diese EP allein durch eine Crowdfunding-Aktion über Kickstarter, ein Konzept, welches SEVEN KINGDOMS auch so beibehalten möchten. Wer nicht tausende von Alben verkauft, der hat am Ende unterm Strich so einfach mehr raus und die Band sieht darin die Zukunft der Musikindustrie. Deshalb soll das Crowdfunding auch direkt weitergehen, damit das nächste Studioalbum schon bald erscheinen kann. Freuen wir uns mal darauf!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8071

Punkte: 9 / 10


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