Secrets Of The Moon beschreiten dabei den auf "Sun" (2015) eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Sie reanimieren Gothic Rock (ohne Klischees wohlgemerkt), Post Rock (ohne das Langweilertum) und sogar das düsterste, "dirtverschmierte" Gesicht des Grunge. Der finstere Brocken `He Is Here` klingt tatsächlich als wären Alice In Chains zum Jammen vorbeigekommen (incl. Layne Stayley Gedächtnispart).
Die Band beabsichtigte ein Album zu komponieren, das wie das titelgebende "schwarze Haus" wirkt. Jeder Song ein schwarzer Raum, vereinzelt wurden Schlüssel versteckt, die dem Hörer den Zutritt erleichtern. Ein toller Vergleich, wie ich finde - und tatsächlich geglückt. Einzig der Tanzflächenfeger `Veronica's Room` dient quasi als "Hausschlüssel", der dafür sorgt das man das Gebäude unbedingt erforschen möchte. Selbst auf die Gefahr hin, sich im Treppenhaus zu verirren. Es bleibt aber nicht durchgehend düster und hoffnungslos. Ab und an wird mal ein Fenster geöffnet, damit ein paar Lichtstrahlen den Raum erhellen können wie z.B. im Refrain von `Earth Hour` oder in der wunderbaren Steigerung des Titelsongs. Gäste von Bands wie Dark Fortress, Empyrium, Enemy Of The Sun, (Dolch), The Ruins Of Beverast und Triptykon sorgen dafür, daß man auf seiner Reise durch die Räumlichkeiten in guter Gesellschaft ist.
Michael Zech und V. Santura sorgten als Architekten dafür, dass das Haus auf einem soliden Fundament steht und durch einen wunderbaren räumlichen Klang besticht. Im Booklet erhielt jeder Song eine eigene Illustration mit einem Gegenstand aus dem jeweiligen "Raum". Grandiose Idee und ein tolles Statement wider dem Fast-Food.
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 8.5 / 10