Mittlerweile zum Sextett angewachsen( die Violine ist allerdings nicht mehr dabei), haben sich die Kanadier auch musikalisch spürbar verbessert. Nicht dass das Debüt schlecht ist, aber auf „…of Exile“ ist das Songwriting spürbar besser geworden und die Songs sind einfach stimmiger. In etwas mehr als 50 Minuten gibt es 10 Stücke die sich zwischen feinen tragenden klassischen Melodien, folkloristischen Klängen und Power Metal(dieser meist aber in abgeschwächter Form ) bewegen. Das zweite Stück „Spirit of the Quest“ beginnt gar mit einem Deep Pruple mäßigem Keyboard , erinnert ein wenig an Queen und geht dann in einen Blind Guardian mäßigen Sound über. Auch der Gesang respektive die Chöre erinnert an die Krefelder. Beim kurzen Intermezzo „Sleeping Village“ fühlt man sich fast an einen Barocken Hof zurückversetz, wenn man im „blauen Salon“ dem Cembalo lauscht. Abwechslung hat das Album also definitiv zu bieten. Der einzige fast lupenreine Metaller steht ziemlich am Ende der Scheibe mit „Dies Irae II“, ein starker Song der die progressive und Metallische Seiter der Band sehr gut zur Geltung bringt. Der Song, welcher die Fortsetzung des auf dem ersten Album vorhandenen „Dies Irae I“ ist, hat zwar eine etwas nervige Keyboard-Passage, lässt aber das Potential der Truppe gut erkennen. Auch Gesanglich wird hier etwas mehr an die Harte Schiene angeknüpft. Was auch immer recht passend eingestreut wird; sind die spoken Words und das einspielen von kurzen Sequenzen von „Waffen klappern bzw, Kampf Lärm“. Ihre Instrumente beherrschen die Musiker bestens und auch beim Gesang machen beide Geschlechter eine gute Figur.
Fazit: Das zweite Album von Scythia ist eine spürbare Steigerung zum Vorgänger. Das Werk kommt relativ stimmig rüber und ist ziemlich Abwechslungsreich gehalten. Auch wenn der ein oder andere Song etwas vorhersehbar ist, gibt es doch genügend Überraschungsmomente. Die Produktion ist zwar gut, hätte aber an manchen Stellen doch etwas druckvoller ausfallen können. Besonders zu merken beim letzten Track „Hobarth's Inn“, welcher deutlich zu dünn rüber kommt. Allem in allem aber ein gutes Album was es wert ist reinzuhören.
Punkte: 7 / 10