Ich habe schlechte Erfahrungen mit zu überhastet herausgegebenen CDs gemacht, was sich auch hier in vor allem einer Zahl zeigt: Knappe 40 Minuten nur ist "Pandeamonium lang, eine Spielzeit die wohl auch aufgrund der schnellen Veröffentlichung um für meinen Geschmack sicher 10 Minuten zu kurz ausgefallen ist. Doch Spieldauer ist natürlich nicht das wichtigste, daher widme ich mich nun dem, was wirklich zählt: Der Musik.
Und da machen Ronny, Jan Thore, Toya und Nobby genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Dieses Mal ohne Intro geht es mit "Deception" sofort mit einem Klassetrack mit Doublebass los. Insbesondere die Ausdrucksstarke Stimme von Jan Thore fällt sofort wieder auf. Erneut ist auch ein kraftvoller und eingängiger Refrain ein Stilelement, welchem sich Saint Deamon bedienen, und genau wie im Vorgänger wird man auch hier zum Mitsingen richtig gehend angestiftet.
Der Titeltrack ist dann eher ein ruhiger Song. Wer mein Review von "In Shadows..." gelesen hat, weiss, dass mir die Jungs vor allem bei Uptempo Songs sehr gefallen haben. Doch Pandeamonium, welches auch derzeit als Intro für die Homepage der Band dient, überzeugt mit viel Emotion, ohne dabei aber kitschig zu werden. An diesem schmalen Grat sind schon viele deutlich namhaftere Bands gescheitert, Saint Deamon schafft diesen Spagat aber souverän und liefert ein Highlight ab, welches auch den immer deutlicher hörbaren Stil zeigt, den sich die Band aneignet, denn der Song bedient sich zwar bekannter Elemente, klingt dabei aber frisch und lässt durch und durch vergeblich nach passenden Vergleichen suchen. Auch das ist für mich ein Zeichen, dass Saint Deamon zu grösserem als zu einem Mitläufer der Grossen auserkoren sind.
Im zweiten Teil des Albums kommen dann mehr schnellere Tracks. "Fallen Angel" und "The Deamon Within" schlagen dabei in die selbe Kerbe wie die schnelleren Songs des Vorgängers, Kraftvolles Riffing, welches Einflüsse die Einflüsse der Band zeigt. In den Soli sind sie dann jedoch wieder sehr innovativ, denn diese lassen sich nur schwer zuordnen, gefallen aber mit ausgefeilten Melodien, die man doch meist noch nicht gehört hat. Daumen Hoch.
"Oceans of Glory" heisst dann aber der für mich beste Track des Albums. Das Keyboard Intro, das genau richtige Tempo, die Ausdrucksstarken Vocals, Riffs die mich als Gitarrist richtig dazu auffordern, den Track zu lernen, und ein Chorus, bei dem man einfach mitgrölen muss, egal ob man singen kann oder nicht - beim ersten Mal rate ich aber, das Jan Thore zu überlassen, denn dieser gehört definitiv zu den ganz starken Sängern. Auch das Solo zeigt den Stil, den ich bereits erwähnt habe, bekannt, aber doch in der Form noch nie dagewesen und kann inzwischen als Typisch Saint Deamon beschrieben werden. Der Track fesselt mich, und zwar von der ersten bis zur letzten Sekunde und zeigt ganz grossen Power Metal.
Saint Deamon schaffen das gleiche wieder, was ich schon vom Vorgänger sage: Kein Song fällt wirklich ab. Nicht jeder ist ein Highlight, doch die durchschnittliche Qualität ist sehr hoch, und wird von richtigen Hits wie "Deception", "Pandeamonium" und "Oceans of Glory" noch zusätzlich angehoben. Saint Deamon hat mich schwer beeindruckt, und ich kann erneut jedem Fan von Hardrock, Heavy Metal und Power Metal nur dazu Raten, sich die Scheibe zu kaufen, denn was ihr darauf hören werdet, zeigt, dass Saint Deamon schon deutlich weiter sind als es ihr Ruf ist. Die Band ist ein Juwel von grosser Qualität und man wird definitiv noch viel von ihnen hören.
Anspieltipps: Deception, Pandeamonium, The Deamon Within, Oceans of Glory
Punkte: 10 / 10