Alexander von Meilenwald, ehemaliges Mitglied von Nagelfar, hat nach der Auflösung seiner Hauptband ein neues Betätigungsfeld und beweißt mit seiner Musik unglaubliches Gespür für Atmosphäre und tiefschwarzen schleppenden Black Metal, der mit nichts zu vergleichen ist.
Monotonie gepaart mit leichten düsteren Keyboardsounds, kranken Samples und unwiderstehlichen Melodien werden in einem räudigen, aber nicht schlechten Sound zum Besten gegeben.
Das finstere Gekrächze und das dröhnende Schlagzeug gepaart mit hypnotisierenden Gitarrenriffs, Glockengeläut und hallenden Chören erschafft eine bedrückende Atmosphäre.
Schleppend geht es zu, schon fast Doom Metal mäßig wird hier musiziert, an Ideen mangelt es Meilenwald nicht, niemals wird es langweilig, die Spannung wird immer hoch gehalten und die kurzen Zwischenspiele zwischen einigen Songs machen das fast 80 Minuten lange Meisterwerk flüssig und nachvollziehbar.
Wer hier Black Metal im Stil von Nagelfar oder Lunar Aurora erwartet, wird sicherlich am Anfang enttäuscht sein, denn die Songs sind nicht gerade eingängig und zünden erst nach mehrmaligen konzentrierten hören, doch dann offenbart sich ein Werk, dass eine absolute Ausnahmestellung im heutigen Black Metal darstellt.
Zäh wie Lava ziehen sich die absolut beängstigenden und faszinierenden Riffs durch jeden Song und machen klar, dieses Werk ist ein Genrehighlight wie damals „Hünengrab im Herbst'.
Gerade heute, wo sich viele norwegische Black Metal Bands immer mehr in Richtung Avantgarde bewegen, ist so ein Werk wie „Rain Upon The Impure' extrem wichtig, denn es zeigt auf wie man Black Metal auch ohne einen Quermix aus unterschiedlichen Stile zelebrieren kann und trotzdem auf extrem hohen künstlerischen Niveau agiert.
Wer den ultimativen Trip in die Finsternis sucht und zugleich das wohl beste deutsche Black Metal Album seit langem kennenlernen möchte, sollte sich unbedingt mit „Rain Upon The Impure' auseinandersetzen.
Punkte: 9 / 10