Den Anfang macht "Rock'n'Roll Outlaw", ein stampfender Slidegitarren-Blues, in dem Angry Anderson erstmal klarstellt, wie er so tickt und was er so alles braucht bzw. ganz und gar nicht braucht - und so mancher wird denken: Den Song kenn ich doch irgendwoher? Richtig: Wer erinnert sich nicht an die Bio's Bahnhof Sendung, als Helen Schneider ihre rotzige Kultsingle "Rock'n'Roll Gypsy" vorstellte - hier ist das Original und macht alles platt mit einem heavy Slidegitarrenriff und wuchtigen Drums.
Das Album ist tatsächlich nahe dran an "all Killer, no Filler" und bietet ohne das Genre zu verlassen eine Vielfalt, die Spaß macht. Herausheben möchte ich die schnellen rotzigen "Nice Boys" und "One of the Boys", den Straßen-Gang-Epos-Stampfe-Blues "Butcher and Fast Eddie", das solide rockende "Bad Boy for Love" und die herrlich trashige Liebeserklärung "Stuck on you", die als gefühlvoller Akustik-Slidegitarren-Blues daherkommt und mit Geständnissen wie "I had a Fish named Sam, he lived in a Bowl. I heated up the Water, so he wouldn't get cold - now he's gone ..." den Hörer zu Tränen rührt. Aber auch die restlichen Nummern, die ich dem Genre Punk'n'Roll zuordnen würde, wenn es das gäbe, kommen richtig gut und sind musikalisch vielleicht das, was rausgekommen wäre, wenn Francis Rossi und Rick Parfitt nicht Status Quo, sondern die Sex Pistols gegründet hätten ... als Résumé möchte ich aus "Remedy" zitieren:
"It's gonna save your Head, it's gonna save your Soul - the good old-fashioned good-Time Remedy, that's called Rock'n'Roll!"
Punkte: 9.5 / 10