Richard Barbieri Stranger Inside (2008) - ein Review von Xeledon

Richard Barbieri: Stranger Inside - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
5.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Xeledon
31.01.2009 18:06

Autsch! Wie ein brutaler Tiefschlag in die Magengrube beginnt der Opener "Cave". Treibende Rhythmen, elektronische Beats und dissonante Waber-Sounds erzeugen eine vollsynthetische Atmosphäre, die den ganzen Raum mit einer eisigen Kälte erfüllt. Eine angenehme Abwechslung zu der sommerlichen Augusthitze hier. Nach knapp zwei Minuten setzt dann die eigentliche Melodie ein und man darf darauf hoffen, ein in jeglicher Beziehung mächtig schweres Album vor sich zu haben.
Doch kaum ist diese gnadenlose Industrial-Walze überstanden, driftet "All Fall Down" in seichtere Gewässer ab. Entspanntes Lounge-Flair (inklusive Bar-Jazz-Piano) und auf gewöhnungsbedürftige Weise elektronisch verfremdeter Gesang laden zum Verweilen und Träumen ein. Irgendwie fehlt dem Stück aber - wie den meisten übrigen auch - der nötige Pepp. Man findet einfach viel zu lange keinen Zugang zu dem, was Richard Barbieri hier fabriziert. Und hat man eines der Stücke dann doch einmal beim Wickel, bringt einen die nächste stilistische Kehrtwende garantiert wieder aus dem Gleichgewicht.

Ein ebensolcher krasser Stilwechsel bringt uns zu "Hypnotek", das mit technoidem EBM-Gestampfe wieder in einem ganz anderen Revier wildert. Eins muss man dem PORCUPINE TREE-Keyboarder lassen: So vielfältig wie sein zweites Solo-Album sind selbst im Progressive-Sektor nur die wenigsten Konkurrenzprodukte. Entsprechend verworren ist der Eindruck, den das Album nach vollen 50 Minuten Spielzeit beim Hörer hinterlässt.
Handwerklich ist das alles vollkommen tadellos. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass der Richard Barbieri mit diesem elektronischen Sound-Monstrum bei der breiten Masse Gehör finden wird. Zu vielfältig sind die unterschiedlichen Stilrichtungen, die hier miteinander verwurstet werden, zu unspektakulär und unstrukturiert sind die einzelnen Songs. Einzig verbindendes Element ist die sterile Kälte, die "Stranger Inside" verbreitet. Alles in allem also ein sehr spezielles Album für eine nicht minder spezielle Zielgruppe.

(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=11019)

Punkte: 4 / 10


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