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Registriert seit: 05.05.2008
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6.0 / 10
Auch wenn die Jungs auf dem Bandfoto im Booklet eher wie eine Biker-Gang auftreten, die sich ein Zubrot als Zuhälter verdient, sind WORLDVIEW im Namen des Herrn unterwegs. Schade nur, dass sie im Rahmen der auf "The Chosen Few" enthaltenen Predigten übertrieben oft auf Allerweltsmelodien und Schüttelreime zurückgreifen.
Auch wenn sich WORLDVIEW selbst als Prog-Metal-Band bezeichnen und den ein oder andere Frickel-Part eingebaut haben, spielen sie doch ziemlich klassischen US-Power-Metal. Klar, bei "Prisoner Of Pain" können schonmal Erinnerungen an QUEENSRŸCHE oder FATES WARNING wach werden, als progressiv im eigentlichen Sinne kann man "The Chosen Few" aber wirklich nicht bezeichnen. Die Kompositionen sind weitestgehend geradlinig und schnörkellos gehalten, aus der dominierenden Mittelmäßigkeit stechen jedoch mit "Two Wonders" und dem Titeltrack nur zwei Stücke wirklich heraus.
Rey Parras Gesang und George Rene Ochoas Gitarrenspiel wissen zu gefallen, dafür stören einige allzu billig anmutende Keyboardsounds das positive Gesamtbild. Diese Elemente treffen nirgends so deutlich aufeinander wie im balladesken "The Chosen Few" mit seinem David-Gilmour-Gedächtnis-Gitarrensolo, so dass man bis zuletzt nicht sicher ist, ob man das Lied nun hassen oder lieben soll. Ich entscheide mich letztlich für zweiteres, bin mir aber sicher, dass ich den Rest der Scheibe schon bald wieder vergessen haben werde.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/worldview/61214-the-chosen-few/) [Review lesen]
3.0 / 10
Wie diese fünf Finnen zu ihrem Plattenvertrag gekommen sind, ist mir schleierhaft. Denn auf ihrem Debütalbum "Utopia" lärmen sie auf dem Niveau einer durchschnittlichen Schülerband herum und sind spieltechnisch und kompositorisch noch weit davon entfernt, wirklich hörenswertes zu produzieren. Die Jungs suchen irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal und Dicke-Eier-Stadionrock der Marke VAN HALEN oder KISS nach ihrem Platz auf der musikalischen Landkarte. Bevor sie diesen aber einnehmen können, stehen ihnen noch viele Stunden harter Arbeit bevor.
Der Songaufbau ist so klassisch wie langweilig, das Riffing wirkt über weite Strecken geradezu unbeholfen. Dazu kommen ein Sänger, der arg kraftlos daherkommt, gerne mal schiefe Töne einbaut und zudem über eine wenig ausdrucksstarke Allerweltsstimme verfügt. So richtig mies und nervtötend ist "Utopia" zwar nicht, in ihrer Unbeholfenheit ist Mitleid aber noch das positivste Gefühl, dass ZENITH REUNION beim Zuhörer wecken können. Dieses Debütalbum kommt schlicht und ergreifend viel zu früh.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/zenith-reunion/49862-utopia/) [Review lesen]
9.0 / 10
Was einst in bierseligen LARP-Tavernen und auf schmutzigen Mittelaltermärkten begann, findet mit "Zeitlos" zur Vollendung. Die rein akustisch gehaltenen Folk- und Mittelalter-Klänge von VERSENGOLD sind angenehm vielschichtig und zeigen auch nach vielen Hördurchläufen keine Abnutzungserscheinungen. Dabei verkommt die Musik angesichts der lyrischen Sprachgewalt aus der Feder von Malte "Snorre" Hoyer im Grunde sogar zur erbaulichen Nebensächlichkeit.
Voller doppelter Böden, Metaphern und blumigsten Sprachbildern zählen die Texte auf "Zeitlos" vermutlich zum Besten, was die deutschsprachige Populärmusik zu bieten hat. VERSENGOLD erinnern an die besten Momente von SCHANDMAUL oder SALTATIO MORTIS und übertreffen die beiden namhaften Konkurrenten stets noch um mindestens eine zusätzliche Deutungsebene. Wo Stücke wie der "Frühlingsgruß" oder das abschließende "Schlaflied" vordergründig Ruhe und Besinnlichkeit verheißen, führt eine genauere Betrachtung in finsterste Abgründe. Die lyrische Durchschlagskraft liegt hier in der Subtilität der Präsentation verborgen und offenbart sich nur dem aufmerksamen Zuhörer. Dieser erkennt auch, dass "Kein Trinklied" nicht gar so ironisch betitelt ist, wie all jene denken mögen, die dazu gerne ihr Glas in bierseliger Runde erheben und einfach nur ihren Spaß damit haben wollen - kaum zu glauben, aber auf ihre Kosten kommen in jedem Falle beide Fraktionen!
Thematisch werden VERSENGOLD dem Albumtitel immer wieder gerecht, so kommt Kapitalismuskritik ("Der Rubel rollt...") wohl ebenso wenig jemals aus der Mode wie die Sehnsucht nach Frieden. Letztere wird in "Die Namen von Millionen" in ein besonders dramatisches Gewand gehüllt, das von Piano und Geige getragen Erinnerungen an UNHEILIG weckt, den Pathos aber auf ein erträgliches Maß beschränkt. Leichtere Kost bietet da das unverschämt eingängige "Hoch die Krüge". Doch selbst ein so simples Sauflied soll bei VERSENGOLD nicht ohne eine tiefere Botschaft auskommen, die in diesem Falle - gleichermaßen offensichtlich wie wahr - in der Aufforderung zum gepflegten Unangepasstsein besteht: "Das Leben muss dich nämlich nehmen wie du bist!"
Dass VERSENGOLD ihren akustischen Kompositionen inzwischen mit Bass und Schlagzeug ein klassisches Rhythmusfundament spendieren, tut dem Bandsound hörbar gut. Denn trotz der überbordenden Dominanz der Texte sind hier auch instrumental echte Könner am Werke. So wird die Sonne/Mond-Thematik des Covermotivs in den beiden Instrumentalstücken "Luna's Reel" und "Sol's Reel" hervorragend umgesetzt, denen trotz des unterschiedlichen Charakters beiden die Struktur eines irischen Reels zugrunde liegt. Der Albumtitel könnte wahrlich nicht passender gewählt sein. Denn wenngleich Folk stets ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, lässt er sich immer wieder neu erfinden. Und so lange dabei kreative Köpfe wie VERSENGOLD am Werke sind, dringt diese Musik auch ganz ohne laute Stromgitarren tief in die Herzen der aufmerksamen Zuhörerschar ein, um jeden, der sich darauf einlassen möchte, emotional tief zu berühren.
(http://www.metal.de/gothic-metal-mittelalter/review/versengold/61854-zeitlos/) [Review lesen]
5.0 / 10
Auch fünf Jahre nach seinem Tod lässt sich mit dem Gedenken an den unvergessenen Ronnie James Dio noch der ein oder andere Euro verdienen. Ein Mindestmaß an Respekt vor dem Toten und seinen immer noch zahlreichen Fans sowie ein dementsprechendes Qualitätsniveau vorausgesetzt, gibt es daran auch gar nichts auszusetzen. Ob man sich jede der inzwischen zahlreichen Tribute-Compilations zulegen möchte, bleibt immerhin jedem selbst überlassen.
Aus dem Hause Massacre Records gibt es mit "A Light In The Black" nun ebenfalls eine Doppel-CD mit zwanzig Cover-Versionen von zwölf Bands aus dem deutschsprachigen Raum, die alle relevanten Schaffensphasen DIOs abdecken. Richtig große Namen finden sich in der Künstlerriege nicht, alle Beteiligten entstammen der zweiten Riege bis hin zum tiefen Szene-Underground. Beinahe alle Bands lassen sich dem traditionellen Heavy- und Power-Metal-Spektrum zuordnen, was dem Sampler in stilistischer Hinsicht ein recht homogenes und gleichzeitig überraschungsarmes Erscheinungsbild verleiht.
Einzig die von aggressiven Growls dominierte BURDEN-OF-GRIEF-Fassung von "Neon Knights" tanzt hörbar aus der Reihe, wobei die Melo-Deather mit dem Riffing so ihre Probleme haben und deutlich hinter dem BLACK-SABBATH-Original zurückbleiben. Letztlich spielen aber auch die anderen Neuinterpretationen nicht in derselben Liga wie die jeweiligen Vorbilder, was man - keine Überraschung - dem Gesang besonders deutlich anmerkt. Einem Ronnie James Dio kann eben keiner der hier vertretenen Sänger das Wasser reichen, so dass es bei einer respektvollen Verbeugung vor der Szeneikone bleiben muss.
Zu gefallen wissen insbesondere die Darbietungen von CRYSTAL BALL ("Sacred Heart" und "The Sign Of The Southern Cross") und MESSENGER ("Kill The King" und "Don't Talk To Strangers"). Dem stehen aber auch eine Menge Belanglosigkeiten und einige Stinker wie die mit einer übertrieben dicken Zuckergussschicht versehenen "I Could Have Been A Dreamer" (THE ORDER) und "Hungry For Heaven" (LOVE.MIGHT.KILL) entgegen. Als Tribute-Album geht "A Light In The Black" somit schon in Ordnung, wirklich gebraucht hätte die Welt diese Compilation aber natürlich nicht.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/various-artists/61205-a-light-in-the-black-a-tribute-to-ronnie-james-dio/) [Review lesen]
9.0 / 10
Mit den beiden jüngsten Großtaten "March Of Progress" und "For The Journey" befinden sich THRESHOLD in einer Höchstform, von der sämtliche anderen namhaften Prog-Metal-Bands derzeit nur träumen können. Kein Wunder also, dass die Briten bei ihren Konzertreisen weniger in ihrer - ebenfalls großartigen - Vergangenheit wühlen, sondern die jüngeren Scheiben ins Zentrum ihrer Setlist rücken. Und weil das auch auf der Bühne stets hervorragend funktioniert, halten sie nun mit "European Journey" einen Mitschnitt der vergangenen Europa-Tour auf zwei CDs für die Ewigkeit fest.
Akzeptiert man den Fokus auf "For The Journey" (fünf Songs) und "March Of Progress" (vier Stücke), gibt es an der Setlist nichts auszusetzen. Weder die beiden "Dead Reckoning"-Überflieger "Slipstream" und "Pilot In The Sky Of Dreams" noch die beiden "Subsurface"-Kracher "Ground Control" und "Mission Profile" möchte man noch in einem THRESHOLD-Set missen, darüber hinaus gibt es mit "Part Of The Chaos" einen wieder ausgebuddelten Klassiker vom 1997er "Extinct Instinct"-Album und mit "Long Way Home" einen Alltime-Evergreen, der zugleich die einzige Überschneidung mit der letzten großen Live-Veröffentlichung "Critical Energy" von 2004 darstellt.
Die Band agiert auf "European Journey" extrem souverän und leistet sich keine nennenswerten spieltechnischen Patzer. Dabei mag es geholfen haben, dass THRESHOLD kein einzelnes Konzert mitgeschnitten haben, sondern sich die Rosinen aus mehreren aufgezeichneten Einzelshows herauspicken konnten. Erfreulicherweise hat darunter die Konzertatmosphäre nicht gelitten, so dass "European Journey" auch bei diesem wohl wichtigsten Bewertungskriterium einer jeden Live-Veröffentlichung eine gute Figur macht. Der Sound gibt trocken und direkt das wieder, was man auch bei den zugehörigen Konzerten in der Mitte des Zuschauerraums zu hören bekommen konnte. Die Publikumsreaktionen sind dabei stets präsent, ohne sich übermäßig ins Rampenlicht zu schieben.
Dort steht ohnehin bereits Frontmann Damian Wilson, der sowohl bei seinem Gesang als auch bei den gleichermaßen kurzen wie sympathischen Ansagen ein gewaltiges Charisma versprüht. Man muss den Kerl einfach lieben und merkt ihm zu jeder Sekunde an, wie glücklich es ihn macht, mit seinen THRESHOLD-Kollegen auf einer Bühne zu stehen. Klar, einen vollwertigen Ersatz für den livehaftigen Konzertbesuch kann auch diese Scheibe nicht bieten, um die Erinnerung an den letzten Direktkontakt wachzuhalten und die Vorfreude auf das nächste Mal zu schüren, leistet sie aber gute Dienste.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/threshold/62895-european-journey/) [Review lesen]
4.0 / 10
Zugegeben, wenn TENTACKLE in "Fetal Terror" auf intelligent-unromantische Weise die alltäglichen Leiden einer Schwangerschaft besingen, hat das Pfiff und macht Spaß. Ansonsten darf man die Band aber beim Wort nehmen und den Titel dieser EP als Gebrauchsanweisung verstehen. Nicht, dass die drei von nervösen Mathcore-Grooves geprägten Stücke richtig schlecht wären, bei aller Progressivität hebt sich das Quintett aber zu wenig von all den jugendlichen Nachwuchs-Core-Bands ab, die nie den Sprung aus den Jugendzentren ihrer Heimat auf die Club-Bühnen des Landes schaffen. Dabei ist es nicht die technische Umsetzung, an der TENTACKLE scheitern, sondern die kreative Richtung. So sprühen die kreativen Funken etwas planlos in alle Richtungen, ohne auch nur ein kleines Lagerfeuer geschweige denn ein echtes musikalisches Feuerwerk entfachen zu können.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/tentackle/63910-lower-your-expectations-ep/) [Review lesen]
8.0 / 10
Als einer der namhaftesten Vertreter der europäischen Power-Metal-Szene haben STRATOVARIUS diesen Sound geprägt wie kaum eine zweite Band. Die Turbulenzen, die mit dem - nennen wir es mal "gewöhnungsbedürftigen" - selbstbetitelten Album im Jahr 2005 und dem darauf folgenden Weggang des damaligen Bandkopfs Timo Tolkki zur vorübergehenden Implosion führte, haben die Finnen gut überstanden und sind spätestens mit dem 2013er Meilenstein "Nemesis" wie der Phönix aus der Asche wiederauferstanden. Kein Wunder also, dass mit dem nunmehr fünfzehnten Studiowerk "Eternal" bereits seit seiner Erstankündigung eine klare Erwartungshaltung verbunden ist.
Dem Vorwurf der Vorhersehbarkeit können sich STRATOVARIUS dann auch in keinster Weise entziehen. Im Grunde weicht "Eternal" keinen Fingerbreit von ihren etablierten Trademarks ab. Doch gerade über diese Verlässlichkeit dürfen sich ihre Fans freuen, denn wo es die Scheibe an Innovationen mangeln lässt, weiß die Umsetzung doch umso mehr zu überzeugen. Neun urtypische Bandhymnen mit bewusst simpel gehaltenen Songstrukturen, dazu ein abschließender, etwas verschachtelter Longtrack - im direkten Vergleich stechen die moderat progressiven Farbtupfer des Vorgängers "Nemesis" nur umso deutlicher ins Auge. Dafür stehen die Melodien diesmal noch stärker im Vordergrund und garantieren maximale Mitsingtauglichkeit.
Eine wichtige Rolle spielten die Keyboards bei STRATOVARIUS schon immer, doch gewinnen sie auf "Eternal" im direkten Duell mit Matias Kupiainens Gitarren-Riffs auffallend oft die Oberhand. Dies mag Saiten-Puristen und Kitsch-Verächter stören, tatsächlich packt Tastenhexer Jens Johansson aber ein ums andere Mal spannende Arrangements aus und sorgt mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Sounds für Abwechslung. Mit der Zeit nervt lediglich die arg uniforme Struktur der Stücke, die durch die für beinahe jeden einzelnen Song obligatorischen Tasten-Intros besonders offensichtlich wird.
Wer nach einem innovativen, frischen Sound sucht, der das Zeug dazu hat, das Power-Metal-Genre zu revolutionieren, den dürfte dieses Album enttäuscht zurücklassen. Wer hingegen eine nahezu perfekte Umsetzung all dessen sucht, für das die Finnen seit den Neunzigern stehen, der sollte unbedingt zugreifen. "Eternal" ist ein absolut rundes Gesamtwerk, das die Quintessenz von STRATOVARIUS maximal verdichtet und ohne unnötige Schnörkel zu zehn neuen Stücken formt, die allesamt das Zeug zum Bandklassiker haben.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/stratovarius/62339-eternal/) [Review lesen]
7.0 / 10
Offensichtlich steht Bassist Ronnie König (VINDEX) auf den schwedischen Saitenhexer Yngwie Malmsteen. Immerhin holte er sich für das 2008 erschienene selbstbetitelte Debütalbum seiner Nebenspielwiese SIGNUM REGIS den früheren Malmsteen-Kompagnon Göran Edman ans Mikro. Dessen Posten hat nach mehreren Besetzungswechseln zwar inzwischen Mayo Petranin übernommen, dafür schließen die Slowaken ihre neue "Through The Storm"-EP mit einer Coverversion des Malmsteen-Songs "Vengeance/Liar" ab.
Ungleich spannender sind jedoch die fünf enthaltenen Eigenkompositionen aus dem Hause SIGNUM REGIS. Diese bieten wunderbar knackige Power-Metal-Sounds, die ganz ohne seichte Symphonic-Elemente oder andere Verwässerungen eine angenehme Klangtiefe erreichen. Dabei liegt der Fokus auf großen Melodien, die wohlige Erinnerungen an die besten Zeiten von HELLOWEEN wachrufen und nur wenig hinter diesen zurückstehen müssen. Etwas mehr Abwechslung im Hinblick auf Tempo und Dynamik wären zwar schön gewesen, über die halbstündige EP-Distanz erweist sich das Songwriting aber auch in dieser Form als tragfähig.
Ob man dem aggressiv zur Schau getragenen Waffenwahn eines Charlton Heston mit "Come And Take It" unbedingt ein lyrisches Denkmal hätte setzen müssen, darüber mag man geteilter Meinung sein. Auch die christliche Erlöse-uns-von-dem-Bösentm-Message von "All Over The World" dürfte nicht jedem gefallen. Gerade die starke Gesangsperformance von Mayo Petranin tröstet paradoxerweise jedoch hervorragend über solche lyrischen Fragwürdigkeiten und die teilweise etwas unbeholfen wirkenden Reime hinweg und veredeln einen starken 6-Tracker ohne nennenswerte Ausfallerscheinungen.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/signum-regis/60846-through-the-storm-ep/) [Review lesen]
7.0 / 10
Stillstand kann man den Sachsen-Proggern SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR wirklich nicht vorwerfen. Wo der Vorgänger "The?Book" noch eine ziemlich persönliche Geschichte erzählte, befasst sich "Fetish" thematisch auf wesentlich distanziertere Weise mit Irrungen und Wirrungen des menschlichen Geistes in der modernen Lebenswelt. So ganz einleuchtend erscheint mir das Konzept, das Texte, Artwork und Titel miteinander verbinden soll, zwar nicht, jedoch können die auf das kurze "Possible Delayed"-Intro folgenden acht überlangen Stücke mit Spielzeiten jenseits der Sieben-Minuten-Marke durchaus für sich selbst sprechen.
Zugegeben, man muss sich dieses Album ein gutes Stück weit erarbeiten, doch das stellt für Prog-Fans natürlich kein Hindernis dar. Beim ersten Hördurchgang offenbaren die komplexen Songstrukturen nur einen kleinen Teil jener Magie, die SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR auf "Fetish" erwecken. Dadurch fallen auch die Schwächen des hier aus einer fünfköpfigen Kernmannschaft und zahlreichen Gastmusikern bestehenden Prog-Kollektivs beim Erstkontakt natürlich umso stärker ins Gewicht. Die Truppe neigt nämlich immer wieder dazu, sich in erfreulich unfrickeligen Instrumentalexzessen zu verlieren. Die Songs mäandern mal hierhin, mal dorthin und lassen dabei zu oft die ordnende Hand vermissen, die sie letztlich dann doch wieder zurück auf Kurs bringt.
Der plakativ betitelte Opener "PORN!" wird im Mittelteil von einem Saxophon-Solo in jazzige Gefilde geführt, bevor er seinem von stetiger Temposteigerung und orgasmischen Stöhngeräuschen begleiteten Ende entgegenstrebt. Leider verpassen SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR dabei die perfekte Gelegenheit, mit einem richtigen Instrumentalgewitter für einen echten Höhepunkt zu sorgen und entscheiden sich stattdessen unverständlicherweise für einen Fade-Out. So setzen die hypnotischen QUEEN-Gedächtnis-Chöre im folgenden "Still Searching" das erste große Ausrufezeichen auf "Fetish" und lassen die schon merklich abgekühlte Erwartungshaltung wieder hell auflodern.
Dass sich immer dann, wenn man die Songs gerade auf dem Weg in eine musikalische Sackgasse wähnt, plötzlich eine neue Türe öffnet und die Band ihrer Musik eine unerwartete Wendung zu geben vermag, ist die große Stärke von SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR und kann gar nicht genug gelobt werden. Die Musiker entscheiden sich absichtlich nie für den leichtesten Weg, sondern fordern sich und den Zuhörer immer wieder aufs Neue heraus. Die Unterstützung von gleich acht Gastsängern (unter anderem auch SUBSIGNALs Arno Menses) wäre dabei vermutlich gar nicht nötig gewesen, eine Bereicherung stellt die Vielzahl von Gesangsstimmen dennoch dar. Insgesamt ist "Fetish" damit ein spannendes Prog-Rock-Album, das dazu einlädt, sich länger mit den Arrangements und vielschichtigen Strukturen der Songs auseinanderzusetzen.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/seven-steps-to-the-green-door/62891-fetish/) [Review lesen]
9.0 / 10
Fast genau sieben Jahre sind seit dem Erscheinen des letzten PYRAMAZE-Albums "Immortal" vergangen - eine verdammt lange Zeit im schnelllebigen Musikbusiness. Doch nun melden sich die Dänen mit "Disciples Of The Sun" umso eindrucksvoller zurück und lassen die Rückkehr einer Band bejubeln, deren Abschied szeneintern kaum jemandem wirklich aufgefallen war.
Sieben Jahre bieten natürlich eine Menge Raum für Veränderungen. Die offensichtlichste zuerst: Matt Barlow (ASHES OF ARES, ex-ICED EARTH) hat sein kurzes Gastspiel bei der Band beendet und auch sein Nachfolger Urban Breed (ex-TAD MOROSE) ist längst Geschichte. Dafür ist PYRAMAZE mit dem Einstieg von Jacob Hansen ein echter Coup gelungen. Dass die Produzentengröße persönlich für einen fetten Sound gesorgt hat, versteht sich von selbst, darüber hinaus überzeugt er jedoch mit seinen Fähigkeiten als Gitarrist und insbesondere Songschreiber. So dürfte er maßgeblichen Anteil daran haben, dass die Dänen mit "Disciples Of The Sun" nicht nur ihre Wiedergeburt feiern, sondern dabei auch noch in ungeahnte Qualitätssphären vorstoßen können.
Das Songmaterial kann vom erhabenen Instrumental-Intro "We Are The Ocean" bis zur finalen Ballade "Photograph" ausnahmslos überzeugen. Man fühlt sich unweigerlich an MERCENARY zu Zeiten von deren grandiosen Meisterwerken "11 Dreams" und "The Hours That Remain" erinnert, woran nicht zuletzt Sänger Terje Harøy großen Anteil hat. Dessen Stimme erinnert stark an Mikkel Sandager und fügt sich damit perfekt in die aller Progressivität zum Trotz ungemein eingängigen Power-Metal-Hymnen ein. Die stilistische Nähe zu ihren Landsleuten könnte man den Dänen nun zum Vorwurf machen, da sich MERCENARY seit einigen Jahren jedoch verstärkt ihre Melo-Death-Seite nach außen kehren, gelingt es PYRAMAZE, eine echte Lücke zu schließen.
Wenn man PYRAMAZE etwas vorwerfen möchte, dann eher dass sie durchgehend aufs Gas drücken und den Raum für Tempowechsel und Dynamik damit enger gestalten als nötig. Wirklich angemessen erscheinen solche Haarspaltereien aber im Angesicht von Song-Granaten wie "The Battle Of Paridas", "Fearless" oder "Hope Springs Eternal" nicht. "Back For More" entpuppt sich gar als fieser Ohrwurm-Hit, der das Zeug zu einem echten Live-Evergreen hätte. Dass die Texte zudem angenehm tiefgründig geraten sind, rundet das uneingeschränkt positive Bild dieses Überraschungshits perfekt ab.
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/pyramaze/60960-disciples-of-the-sun/) [Review lesen]
Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten
Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.
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