Es ist alles da, was auch die 1970er Klassiker ausmachte: Viel klassisch angehauchtes Klavier, wenig Gitarre und wenn dann akustisch und Renaissance-typische Melodien und Harmonien, ausladend aufgebaute Stücke ohne Solo-Gedudel, sowie üppiger Orchestereinsatz. Wie gewohnt agiert das Orchester nicht irgendwie drüber oder neben der Band sondern ist mit ihr organisch verschmolzen. Die Orchestersounds sind allerdings 2013 von den Keyboards. Dank astreiner Sounds fällt das aber beim Hören überhaupt nicht auf.
Noch ein Wort zu Annie Haslam und ihrer Stimme: Sie war zum Zeitpunkt der Aufnahmen bereits 66 Jahre alt und fällt gesanglich -zumindest im Studio - kein bisschen hinter ihren Leistungen von vor 40 Jahren zurück. Sie erklimmt mühelos höchste Höhen, hält extrem intonationssicher und ohne Hilfe durch etwaiges Vibrato auch sehr lange Töne und strahlt immer noch glockenhell. Nur im direkten Vergleich zu "Schehezerade" auszumachen klingt die Stimme ein bisschen, aber kaum spürbar gealtert, dafür sogar etwas voller. Beeindruckend!
Das Hörerlebnis bei "A Symphony Of Light" steigert sich zusätzlich durch den, verglichen mit 1975, deutlich klareren und druckvolleren Sound.
Ian Anderson und John Wetton steuerten Gastbeiträge bei.
Punkte: 8.5 / 10