Doch jede Band fängt auch mal klein an. Und das ist das Album "Herzeleid", welches schon große Teile ihres späteres Stil ausmacht. aber halt noch etwas unbeholfen wirkt.
Die Band macht bereits hier klar, dass man sie zu dem Zeitpunkt noch in nichts einordnen kann. Da sind einerseits fette, aber relativ simpel konstruierte Gitarrenriffs, die stark an den Industrial erinnern, sowie ein Keyboard, das ständig anders klingt, aber stets... naja, "abgefuckt" triffts ganz gut. Das Besondere liegt jedoch in der Stimme des Sängers Till Lindemann. Seine tiefe und sehr mächtige Stimme mit dem typisch-markant-rollenden R ist bis heute ein, wenn nicht DAS Markenzeichen der Band. Auch die Texte variieren. Deutlich sind Lindemanns poetische Talente zu erkennen, daher wirkt das gesamte Album sehr dichterisch, was in krassem Kontrast zu der Instrumentierung und Thematik steht. Es geht um Sex, Liebe, generell viele mehrdeutige Texte und natürlich auch um das Thema, welches der Band zu ihrem Namen verhalf- die Flugkatastrophe in Ramstein.
Letztendlich ist es eine Mischung, die mir schon mal ganz gut gefallen hat, aber mich nicht vollständig überzeugen konnte. Die Produktion wirkt etwas dünn, die elektronischen Klänge waren mir am Ende etwas zu stark im Vordergrund und auch die Melodien fand ich nicht so schön. Wer Rammstein aber mag, wird auch mit diesem Album zumindest den einen oder anderen schönen Song entdecken.
Punkte: 7 / 10