Queensrÿche Operation: Mindcrime (1988) - ein Review von Monolith

Queensrÿche: Operation: Mindcrime - Cover
3
3 Reviews
116
116 Ratings
9.56
∅-Bew.
Aka: Operación: Crimen Mental
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal, Melodic Metal, Progressive Metal


Monolith
11.02.2016 15:05

Wenn es ein Album gibt, das wirklich bei jedem Hördurchlauf erneut überrascht, dann ist es "Operation: Mindcrime". Ich kann mir vorstellen, dass dieses Album ein Vorzeigewerk für Konzeptalben wurde, umso enttäuschender, dass später kaum ein solch ausgearbeitet aufzufinden ist, wie dieses hier. "Suite Sister Mary" beispielsweise ist songwriterisch seiner Zeit Jahre voraus, wenn nicht jahrzehnte!

Hier will ich mal die epischen Klänge außen vorlassen, die sowieso jeden gleich nach den ersten Minuten in ihren Bann ziehen.

Heute passen all die Punkte, die Queensryche in ihrer Geschichte auf der gesamten CD 1 ansprechen besser als je zuvor. Die Geschichte mag fiktiv sein, die Probleme scheinen für die Meisten heute aber durchaus realistisch zu sein und es ist auch nicht sehr weit hergeholt, diese anzuprangern. Und nicht selten packt einen die Wut, wenn man mitbekommt, welche Ungerechtigkeiten tagtäglich weiterhin geschehen und das Gesetz nicht hinsieht. Da ist so eine Geschichte doch perfekt. Was wäre wenn man Rache für die Schwachen ausübt?

Wie genial die Geschichte dann ausgearbeitet wird, erkennt man bereits zu Beginn der 2. CD. Hier will ich gar nicht viel verraten, wäre sicherlich egal, da jeder, der was mit (80er) Metal zu tun hat, sicherlich irgendwann mal das Album gehört hat.

Die Geschichte ist präzise und dennoch kurz auf den einzelnen Liedern erzählt und man kommt beim Hören der Stücke gut zurecht. Dazu bieten die Songstrukturen einem einen enormen Hörspaß, speziell auf der 2. CD verdichten sich die hymnischen Passagen, leider auch ein wenig auf Kosten der Abwechslung. Ich jedenfalls habe am Ende zwischen "Breaking the Silence", "I don't believe in Love" und "Eyes of the Stranger" keine wirkliche Abwechslung mehr gefunden, wie es auf der 1. CD der Fall war. Außerdem geht die Kopiererei von Maiden auf "The Needle Lies" und dem allzu offensichtlichen Riffs am Anfang von "Eyes of the Stranger" meinen Ohren nach gar nicht, wenn auch letzteres immerhin genial fortgeführt wird.

Ein episches Meisterwerk bleibt es dennoch und aufgrund der genialen Geschichte ein Album, das ich jederzeit wieder gerne höre!

Die CD2 habe ich mir bisher nicht angehört. Ich habe mittlerweile genug Liveperformances von Geoff Tate gehört und speziell was die älteren Lieder angeht sind die nur zwei Schritte von dem Abgrund der Erbärmlichkeit entfernt. Wer ernsthaft seine Faulheit mit Improvisation kaschieren will, was hohe Passagen in Liedern angeht, der gehört von der Bühne geschmissen, besonders wenn es sich um solche Hochkaräter wie hier handelt! Eine Schande für solche herausragenden Sänger wie Rob Halford, Bruce Dickinson und dem viel zu früh verstorbenen Ronnie James Dio. Halford, mittlerweile rund 70, giibt sich alle Mühe bei "Painkiller" die Töne zu treffen, unnötig zu erwähnen, dass er mittlerweile einen Gehstock braucht und sich mit Mühe eine Stunde lang auf der Bühne halten kann! Bruce Dickinson hat nicht nur eine hervorragende Stimme, er hüpft auch weiterhin herum als wäre er noch 16 und Dio hat seinerzeit sogar mit verstopfter Nase die Bühnen betreten, ohne dass man irgendeinen Unterschied rausgehört hat. Aber unser Herr hier, der übrigens gleichalt ist wie Bruce Dickinson, ist sich für eine vernünftige Bühnenperformance ja zu schade. Außer beim Grimassenschneiden, darin ist er Meister. Nene, das tu ich mir nicht nochmal an. CD2 bleibt versiegelt in der Hülle, über die Remasterte Versione des Studioalbums bin ich schon froh genug.

Punkte: 9.5 / 10


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