Aber warum es sooooo wahnsinnig relevant sein soll, kann ich als Nachgeborener nicht ganz verstehen.
"Breathe", "Time", "Money", "Us and Them", "Any Colour you Like" und "Brain Damage" sind fantastische Songs, die, wie schon in einer anderen Rezension ähnlich gesagt, ganz entscheidend von ihrer Gemächlichkeit leben und somit ihre erhabene Größe ausstrahlen. (Auch schön gesagt, gell?)
Die eher bedeutungslosen Spielereien wie "Speak to me", "On the Run" sind halt ein Teil der Band. Für wahre Fans freilich steckt hier gerade ein beträchtlicher Teil des Geists von Pink Floyd (resp. Syd Barrets); meinetwegen. Aber muss man diese Klangexperimente wie das berühmteste Registrierkassengeräusch aller (un)bekannten Universen nun zum Geniestreich erklären? Das ist doch allemal ganz nett und nur ne Randnotiz wert, oder sind die Hippies damals ausgeflippt, als sie das gehört haben? Wer weiß.
Noch mehr Kritikpunkte? Bitte sehr: Das Gejaule (Entschuldigung, liebe Verehrer) bei "The Great Gig in the Sky" nervt ziemlich schnell. "Eclipse" dann noch, ja mei, stört als Abschluss des Werks auch nicht.
"The Dark Side of the Moon" ist ein Schritt hin zum für mich bedeutenderen und wirklich epochal schönen "Wish You Were Here", bevor man mit "The Wall" an der eigenen Überambitioniertheit gescheitert ist.
Und da Pink Floyd nun mal von jeher eine Band waren, die im Studio viel mit Soundschnipseln gearbeitet haben, warum dann nicht aus nicht gebrauchtem Material vergangener Tage ein neues Album basteln?
Auf "Dark Side of the Moon" ist doch auch nicht alles ein Geniestreich. Ich muss jetzt endlich mal in das aktuelle Werk reinhören.
Punkte: 8 / 10