Sehr schön anzuhören an diesem Album ist, dass der Bass mit den Gitarrenmelodien fast schon romantisch harmoniert. Im fünften Track der CD "The Illusion (Death Is Dead)" zum Beispiel kommt das in der Einleitung, wo sich Hoch- und Tiefsaiter eine zweistimmige Melodie teilen und als echte Einheit auftreten, wunderbar heraus. Aber auch sonst agiert die Bassgitarre sehr virtuos und lässt sich nicht auf die Grundtöne beschränken. Das dürfte wohl jedes Musiker- oder Musikliebhaber-Herz freuen.
Inmitten aller treibenden, rockigen Rhythmen und den harten Gitarrenriffs haben "Phi" auch Platz für sanften, melancholischen Stoff gelassen, wie er zum Beispiel in der sechsten Nummer "The Surgical Cut, Part 1" zu finden ist. Unterstreicht wird diese drückende Atmosphäre zusätzlich von der sehr guten stimmlichen Leistung Markus Bratusas. Doch auch in den ruhigen Teilen des Albums wird es nicht dabei belassen und man schafft Abwechslung durch passagenweises Auftreten der verzerrten Rhythmusgitarre. Die Musiker haben augenscheinlich durchaus Ahnung von ihrem Handwerk, und auch in der soundtechnischen Umsetzung hat man den richtigen Griff getätigt. Für mich tolle Tracks sind die Stücke "Wintersong" und "The Illusion (Death Is Dead)".
"For The Love Of Ghosts" strahlt viel Atmosphäre aus, bietet variantenreichen Hörstoff und wurde sichtlich nicht beschränkt komponiert. Mit Liebe zu Details gibt es auf dem vorliegenden Werk sieben durchdachte Stücke einer Band anzuhören, deren Können und Leidenschaft hör- und spürbar ist und durchaus besticht. Auch wenn es zum Meisterwerk nicht gereicht hat, mögen Freunde experimenteller Musik aus dem Bereich Rock und Metal "Phi" eine Chance geben und sich deren Schaffen einmal anschauen.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 7 / 10