Pharaoh Bury The Light (2012) - ein Review von Sgt. Kuntz

Pharaoh: Bury The Light - Cover
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1 Review
19
19 Ratings
8.68
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Sgt. Kuntz
15.05.2012 10:36

Erstaunlich: Die ersten beiden PHARAOH-LPs lagen fast wie Blei in den Regalen der Händler, während das aktuelle, vierte Album "Bury The Light" schon nach kurzer Zeit nachgepresst werden musste. Hat sich an der Qualität oder der Beliebtheit der Band etwas Wesentliches verändert? Kaum, aber in Zeiten des Vinyl-Booms wandern auch bisher schwer verkäufliche Bands plötzlich wie warme Semmeln über den Tresen. Ein bisschen Psychologie spielt natürlich immer mit. Wo sich früher kein Mensch für Ladenhüter wie RAGE oder U.D.O. LPs interessiert hat, sieht das mit einem Labelnamen wie etwa "Night Of The Vinyl Dead" auf der Rückseite versehen, gleich ganz anders aus.
 
Aber kommen wir zum musikalisch Dargebotenen. Die Band knüpft an dem Mix aus zeitlosem Power Metal amerikanischer Prägung und leicht progressivem, na sagen wir mal, ungewöhnlichem Songwriting an, wie man es schon beim Vorgänger "Be Gone" hören konnte. Wichtig ist, die Gratwanderung zwischen eingängigen, mit schönen Melodiebogen überspannten Songs wie der Opener "Leave Me Here To Dream" oder "Burn With Me" und eher sperrigen Nummern wie beispielsweise "The Wolves" oder "The Year Of The Blizzard" auf der anderen Seite, ist bestens gelungen. Gerade letztgenannter Song zeigt die spielerischen Fertigkeiten besonders deutlich auf. Ein intensives Spiel mit Laut-/Leise-Effekten und Geschwindigkeitswechseln ergibt eine packende Nummer, die den simplen, aber dennoch ergreifenden Text über Selbstaufopferung perfekt umsetzt. Überhaupt lohnt sich das Mitlesen wie bei kaum einer zweiten aktuellen Band. Und wer nach schwachen Songs Ausschau hält, muss woanders suchen, denn unter durchgehend guten Songs ragen zudem noch das packende "The Wolves", "Castles In The Sky" und das verspielte "Graveyard Of Empire" heraus. Alles in Butter, oder was? Eine winzige Einschränkung vielleicht: Der Gesang von Tim Aymar mag nicht jedem gefallen. Etwas gepresst und über weite Strecken zu gleichförmig singt er (das nennt man wohl Kopfstimme), anderseits dürfte die meisten US Metal-Fans das nicht weiter stören, bzw. werden sie es vielmehr als weitere Stärke verbuchen. Ansichtssache.
 
So oder so bleibt unterm Strich aber wieder eine runde Sache. Die Band hat wirklich einiges, was sie in die Waagschale werfen kann: einen eigenen Stil, musikalisch-technische Versiertheit, die wirklich jeder Laie sofort heraushört und ein gutes Händchen beim Ausfeilen der Songs mit viel Detailliebe. Als Vergleich werden ja oft alte NEVERMORE oder ICED EARTH herangezogen, allerdings scheinen mir die Pharaonen doch hörbar melodischer ausgelegt zu sein. Die Truppe steht mittlerweile für sich selbst und niemand anderen, und das wird hoffentlich noch lange so bleiben, auch wenn Drummer Chris Black sich gerne weiterhin bei den tollen HIGH SPIRITS betätigen darf.

Sgt. Kuntz

Punkte: 8 / 10


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