Pallbearer haben bei uns mit der Sorrow And Extinction ein Topalbum; entsprechend groß sind dann auch die Erwartungen bei einer Neuerscheinung. Wie kann man Pallbearers manchmal etwas sperrige Musik einordnen? Episch doomiger Progmetal könnte passen. Ein großes Publikum wird sowas nie erreichen; die Vorzeigeprogger von Pink Floyd mal ausgenommen. Aber das kleine Klientel der Progger könnte durchaus seine Freude mit dem neuen Werk haben.
6 Songs auf knapp 51 Minuten sind ein Hinweis, was hier fabriziert, oder besser, zelebriert wird. Besonders die ruhigen Momente haben es diesmal in sich, sagt ausgerechnet ein Metalhead wie ich. Bei den lauten Momenten fehlen mir die großartigen Melodien, was leider zu Punktverlust führt. Where The Light Fades ist traurig schön und damit der ideale Opener. Solstafirs Fjara lässt grüßen. Mind Burns Alive haut danach doomig rein, ganz nett, aber da fehlt mir was. Signals startet wie der Opener, um dann gegen Mitte brachial zu werden. Irgendwie drängen sich mir auch Assoziationen zu den Smashing Pumpkins zu deren guten Zeiten auf. Endless Place ist dann der Erste der beiden 10 Minüter. Hier ist der Saxophon-Part wunderschön und erinnert an Pink Floyd oder gar an Mel Collins von King Crimson. Es folgt Daybreak, für mich der heimliche Star der Scheibe, und deshalb auch in den neuen Charts vertreten. Fjara lässt nochmals grüßen. Trauriger geht es kaum. Abschließend der zweite 10 Minüter, der With Disease heißt und der es in sich hat. Der hat nochmals alle Zutaten der bisherigen Songs und bildet einen schönen Abschluss.
Fazit: Teilweise sperrige Kost, die sich nicht beim ersten Hören öffnet, aber für Progger eine starke Empfehlung. Wer sich darauf einlässt, den erwarten traumhafte Melodien, die Pallbearer in einer Liga spielen lassen, in der es kaum Konkurrenz gibt.
Punkte: 8 / 10