Overkill White Devil Armory (2014) - ein Review von Frozen-Steel

Overkill: White Devil Armory - Cover
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2 Reviews
36
36 Ratings
8.26
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Frozen-Steel
28.11.2014 19:35

OVERKILL sind eine Bank. Für mich erreicht keine andere Thrash Metal Band auch nur annähernd den Status der Jersey-Giganten um Bobby „Blitz“ Ellsworth und D.D. Verni. Warum lässt sich leicht erklären: Selbst in der 90-er Schwächephase ihres Genres und ihres persönlichen Schaffens hauten Overkill, anders als beispielsweise die „Big 4“, das deutsche Dreigestirn oder, ach, eigentlich jede andere Band des Genres starke Alben raus. Nichts was an die ersten 5 Scheiben rankam – aber auch da liessen Overkill für mich ihre Konkurrenz hinter sich. „Feel the Fire“ und „Taking Over“ sind beide in meinen Top 5 Thrash Langrillen. Das einzige, das aus der Bay Area in meinen Augen mit den giftgrünen Überkillern mithalten konnte, war DEATH ANGEL.

Vor allem aber haben Overkill seit 2010 ein ganz anderes Niveau erreicht, denn was alle anderen Thrash Metal Bands versuchen, aber nie erreichen, schafften die Ostküstler mit „Ironbound“: Sie brachten ein Album raus, das auf Augenhöhe mit ihren grössten Grosstaten war. Was seither kam, war Extraklasse. „The Electric Age“ war nicht ganz auf dem Niveau des Vorgängers, aber immer noch Spitze. Und nun kommt „White Devil Armory“.

Das unglaubliche 17. Studioalbum brauchte länger als seine Vorgänger, um wirklich zu zünden. Auf der einen Seite waren da die Hochgeschwindigkeitskracher wie „Armorist“ oder das genial-abwechslungsreiche Riffmonster „Where there's Smoke...“, die auf Anhieb zünden konnten, doch gerade die stärker beworbenen Songs wie „Bitter Pill“ mussten ihre Klasse erst entfalten. Dabei hatte der Song Tempowechsel, penetrante Riffs, herausragende Solo-Gitarren, ein Aufbau der fast schon an „Taking Over“ Zeiten erinnert, und diese absolut einmalige Stimme, die Overkill zu diesem Phänomen macht. Erst langsam wurde ich mit dem Track warm, der sich hartnäckig im Liveset halten dürfte.

Erst durch den Auftritt Anfang November konnte „Pig“ wirklich punkten. Auch hier handelt es sich um einen abwechslungsreichen Uptempothrasher, der sich mehr und mehr im Gehörgang festsetzt und kaum noch rauszukriegen ist. Auch für „King of the Rat Bastards“ gibt es Bestnoten – unverständlich warum der nicht live gespielt wurde. Aber gerade ich jammere ja gerne, dass zu viele neue Songs gespielt würden – in Overkills Fall wäre das ausnahmsweise gar angebracht.

Leichte Abzüge gibt es nur für die etwas weniger konsequenten „Another Day To Die“ und „It's All Yours“, die den extrem hohen Schnitt nicht halten können. Dennoch setze ich unter dieses Hammeralbum ein eindeutiges Fazit: Nein, es ist nicht ganz die Offenbarung, die „Ironbound“ mit diesem unglaublichen Titeltrack oder dem Shred-Monument „Bring me the Night“ war, aber die Waffenkammer des weissen Teufels ist verdammt nah dran und braucht sich in der Diskographie einer der geilsten Thrash Bands dieses und des letzten Jahrtausends nicht zu verstecken! Jeder, der den letzten zwei Alben etwas abgewinnen konnte, kann ich „White Devil Armory“ nur empfehlen, für mich ist es ein Kandidat für das Album des Jahres!

Anspieltipps: Armorist, Pig, Bitter Pill, Where There's Smoke..., King of the Rat Bastards

Punkte: 9.5 / 10


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