Orsak:Oslo Orsak:Oslo (2019) - ein Review von TYiORi

Orsak:Oslo: Orsak:Oslo - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Post Rock, Progressive Rock, Psychedelic Rock, Stoner Rock


TYiORi
06.12.2019 09:36

Die 2014 gegründete schwedisch-norwegische Combo ORSAK:OSLO hat bis zum heutigen Tage bereits neun digitale EPs über Bandcamp veröffentlicht. Die nun vorliegende selbstbetitelte LP, veröffentlicht über das deutsche Label Kapitän Platte, ist das erste physische Release, welches man einerseits als Compilation auffassen kann, da es keinlerlei neues Songmaterial bietet; man kann es allerdings auch als Debüt-Album bezeichnen, insbesondere wenn man ein Freund ebenjener Veröffentlichungen ist, die man auch in die Hand nehmen kann. Das Cover lässt bereits düstere und psychedelische Klänge vermuten und führt den Hörer damit genau auf den richtigen Weg: Post Rock der feinsten Sorte, der aufgrund der ausgeklügelten Song-Strukturen keinen Gesang vermissen lässt.

Während genre-typische Alben oft schon langatmig beginnen und breitgefächert und ruhig ganze Klanggebäude aufbauen, startet der Opener 'Tipping Point' gleich mit treibenden Gitarren und Drums und bereitet über seine Länge von sieben Minuten tollstes Hörvergnügen, indem er sich konsistent weiter aufbaut und sich in einer klanglichen Breite - so gar nicht eruptiv - zum Schluss hin entläd: ein perfekter Einstieg. Der einzige nicht in englischer Sprache betitelte Song 'Flodvåg' (schwedisch: Flutwelle) kommt mit leicht orientalisch psychedelisch angehauchten Gitarren zu Beginn etwas ruhiger daher, bis nach zweieinhalb Minuten ein doomiges Riff den Aufbau des Songs vorantreibt. Der langsamste und behäbigste - jedoch keinesfalls schlechtere - Titel dieses Langspielers 'Sleepwalker' führt einem deutlich vor Ohren, dass Schlafwandler nicht laufen, sondern eben wirklich nur wandeln. Und dann: Dann wird Platz gemacht für den besten Song dieses Albums, der einem einen so herrlichen Ohrwurm eintrichtert, dass man am liebsten sofort auf die Song-Repeat-Taste drücken möchte: 'Crying For Sleep'. Für das Finale bleibt ein Schlagzeug-Intro gefolgt von an elektronische Sequencer erinnernde psychedelische Gitarrenklänge, die sich über die gesamte Länge des Stückes ziehen und ganz zum Ende noch einmal herrlich minimalistisch einen gelungenen Abschluss bilden dürfen.

Es bleibt: ein fantastisches Album, das in meinem CD-Player schon so einige Runden hinter sich hat und für die nächste Zeit erst einmal gar nicht im CD-Regal verstaut werden wird. Allen Titeln auf dieser Scheibe (und auch denen der anderen Veröffentlichungen) von ORSAK:OSLO ist übrigens eine dreistellige Zahl vorangestellt: möglicherweise eine Art Werkeverzeichnis des skandivischen Quartetts, das sich im Post-Rock-Regal eindrucksvoll neben MOGWAI einordnen lassen darf. Denn Freunde der Schotten werden bestimmt auch Freunde dieser Skandinavier, die auf dieser Platte atmosphärisch-düsteren Post Rock aller erster Sahne präsentieren. Chapeau!

Dieses Review erschien zuerst auf POWERMETAL.de

Punkte: 9.5 / 10


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