Dann beginnt das Live - Album mit einem kurzen Intro und Mikael Akerfeldt steigt mit seinen Mannen in "Heir apparent" ein. Hier zeigen Opeth direkt ihren Facettenreichtum, denn nicht nur die Growls sind wieder da. Auch die ruhigen Momente, die die Schweden schon immer ausgezeichnet haben. Durch das musikalische Wechselspiel wirken sie aber durchdachter.
Im Anschluss folgt "Ghost of perdition" vom "Ghost reveries" Album. Hier ist mir der inflationäre Einsatz der Clean - Vocals dann doch ein wenig zu viel. Also weiter zu "The leper affinity", bei dem Mikael Akerfeldt erst mal zum Publikum spricht, offenbar bei einem Girl seine geringen Deutsch-Kenntnisse (fick mich!) zum Besten gibt und postwendend dazu übergeht, dass sich keiner für die ersten Opeth Alben interessiert hat (in der Kombination wirkt das wie eine zusätzliche Mitleidskarte... Also wirklich *gg*).
Wünschen wir ihm, dass er an dem Abend doch noch zum Schuss gekommen ist und wenden uns jetzt wieder der Musik zu. Der Song vom "Black water park" Album begeistert vor allem durch das tolle Gitarrensolo und vertrackte Rhythmen auf Spitzenniveau, die der Band so schnell keiner nach macht.
Gleich darauf erwartet uns "Hessian peel", der erstmal gemächlich Fahrt aufnimmt sich dann aber in geile Gitarrenmelodien steigert um dann noch einen drauf zu setzten, indem alle Instrumente komplett runter gefahren werden, bis sie die Opeth - Sprechchöre der Fans freigelegt haben und dann mit aller Vehemenz in den Song einzusteigen. Das erzeugt eine interessante Grundstimmung und legt auch schon den Grundstein für "Deliverance", den finalen Song dieser Heft CD, bei dem zuvor aber noch etwas Zeit bleibt, die Bandmitglieder vorzustellen.
"Deliverance" ist mit 12:03 der längste Songs des Albums (das am Ende übrigens auf über eine Stunde Spielzeit kommt, weil alle Songs steil auf die 10 Minuten - Marke zusteuern) und zugleich auch mein Favorit auf diesem Album.
Fazit: Opeth sind sicher nicht jedermanns Geschmack und auch die eigenen Fans tun sich immer wieder schwer mit der Entwicklung der Musiker. Für Sammler und Fans ist diese Scheibe eh ein Muss. Für Interessierte ist sehe eine gute Gelegenheit, mal in das Schaffen der Band reinzuhören. Die Death Metal - Puristen der Anfangstage hören seit ner Dekade ohnehin nicht mehr hin und auch ich tue mich mit Opeth schwer. Je neuer die Platte wird, desto weniger kann ich sie geniessen (bei dieser Band, nicht bei allen!!!). Hinzu kommt meine Aversion gegen Live - Scheiben generell, was mir ein Bewerten dieses Albums mehr als schwer gemacht hat.
Punkte: 6 / 10