Was soll dieser seltsame Einleitungssatz? Er soll folgendes: Zur Zeit als das Album produziert wurde, befand sich die Band in einem Tief, zeitweise machten auch Gerüchte um eine Auflösung die Runde. Dennoch raffte man sich auf und schrieb dieses Konzeptalbum. Es handelt von einem Verstorbenen, der als Geist auf die Erde zurückkehrt und seine eigene Beerdigung beobachtet. Er versucht seine Frau zu sich zu holen (wie das geschieht kapiere ich auch nicht ganz), schafft dies jedoch nicht und bleibt somit alleine. So weit, so gut, das haben Opeth nun musikalisch umgesetzt. Was dem geneigten Hörer sicherlich auffällt ist, dass diesmal keiner der Songs die zehn Minuten erreicht. Dies ist nicht von Anfang an ein schlechtes Zeichen, wenn jene Songs dann trotzdem gut sind. Und da sind wir beim Problem der ganzen Geschichte ...
Natürlich ist die Musik immer noch nicht schlecht, aber irgendwie fehlte mir beim Hören der Scheibe das gewisse Etwas, irgendwie der Wiedererkennungswert oder was auch immer. Wenn ich eine Opeth-CD höre, dann setzt sie sich erst einmal in meinem Gehirn fest. Diese hier tut das nur bedingt. Sie hat zwar ein paar Stücke, die absolut wunderbar sind ("April ethereal", "When" und "Demon of the Fall"), bietet aber ansonsten nichts wirklich neues. Man merkt, wie ich in der Einleitung bereits erwähnte, dass sich die Band hier offenbar in einem Tief befand, welches sich auch auf die Kreativität ausgewirkt hat.
Um den Sound zu beschreiben sei gesagt, dass er quasi wie auf "Morningrise" ist. Das hilft jedoch den Liedern kein Stück weiter, da könnte der Sound noch so bombastisch sein. Hm, das Review liest sich bisher wie ein Verriss, das soll es aber eigentlich gar nicht. Ich will nicht sagen, dass es eine schlechte Scheibe ist, sie ist solide, sie ist in Ordnung. Von Opeth ist man bloß besseres gewöhnt.
Fazit: Das Album ist für Fans der Band sicherlich besitzenswert, aber wer in Opeth einsteigen will, sollte sich lieber eine der anderen Platten besorgen, damit man nicht eventuell nach dieser hier die Lust verliert. Lassen wir also den Geist aus der Geschichte weiter modern, stellen die Platte in den Schrank und erfreuen uns an der Tatsache, dass uns Opeth mittlerweile mit besseren Alben entschädigt hat und ihrem Tief wahrscheinlich für immer entronnen sind.
Punkte: 7 / 10