Oddland Vermilion (2022) - ein Review von macyanni

Oddland: Vermilion - Cover
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1 Review
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2 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal



01.08.2022 06:43

Erstveröffentlicht auf prognrock.de:

Diesmal sind es keine Schweden, nein, es sind Finnen, die gewinnen. Da sage einer, ich könne nicht dichten.

Bereits im März 2022 veröffentlicht, ist das erst jetzt bei mir eingetrudelt. Prog-Metal für all die, die Greg Lake/John Wetton mögen. Zumindest in den klaren Lagen klingt der Sänger so.

Die dritte Scheibe in zehn Jahren klingt nicht nach der totalen Produktivität, aber schließlich zählt Qualität und nicht der ständige Auswurf von endlosen Wiederholungen. Bereits das Debut The Treachery of Senses war klasse, der Nachfolger Origin nicht ganz so gut, aber Vermilion ist aus meiner Sicht der große Wurf.

Oddland packen einen Klangteppich aus, der seinesgleichen sucht. Der instrumentale Opener begeistert mit wunderschönen Pianoeinlagen, ehe in Below der Metal ausgepackt wird. Dabei scheuen Oddland auch nicht vor asiatischen Klängen zurück. Der Sänger soll nach Greg Lake klingen? Abwarten.

Wie es beim Prog sein soll, vermisst man den typischen Songaufbau. Es gibt kein Blablabla Refrain, blablabla Refrain, Gitarrensolo, blablabla Refrain. Praktisch weiß man hier nie, wohin der Zug in ein paar Sekunden fährt. In Emancipator ist es dann soweit, der Gesang ist absolut edel. King Crimson-Fans werden mich steinigen, aber so, und nur so, sollte King Crimson heute klingen.

Unity schließt die Scheibe ab. Die Gitarrenarbeit am Anfang ist wieder allererste Sahne. Es sind die Frickeleien zwischen den Zeilen, die erst nach dem zweiten oder dritten Durchgang wirklich auffallen. Famos.

Vermilion ist keine Scheibe zum nebenbei hören. Vermilion verlangt absolute Konzentration. Wer bereit ist, das zu geben, der wird mit einer der besten Prog-Scheiben des Jahres 2022 belohnt.

Punkte: 9 / 10


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