Oblivion Knight Oblivion Knight (2008) - ein Review von frankjaeger

Oblivion Knight: Oblivion Knight - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
9.50
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Power Metal


frankjaeger
02.02.2010 14:35

Old School US Metal timewarped über 20 Jahre und landet endlich auf CD.
Es gibt so viele unentdeckte Juwelen aus den vergangenen metallischen Jahrzehnten, dass man schon feststellen muss, dass bereits in den Achzigern nicht alle Bands einen Vertrag erhielten, die es verdient gehabt hätten. Ein weiteres solches Kleinod hat Steel Legacy Records aus Griechenland ausgegraben. Es handelt sich um einen weiteren Klassiker der US Metal Szene, OBLIVION KNIGHT. Die Demos, die auf diese CD gepresst wurden, stammen aus den Jahren 1987 und 1990, so dass das Songmaterial nicht taufrisch klingt, sondern tatsächlich den Geist der US-Metal-Pionierphase atmet.

Das erste Demo mit dem vielsagenden Titel "Demo 1987" enthält drei Songs und ein kurzes Instrumental, die bereits zeigen, dass die Band sicherlich das Zeug dazu gehabt hätte, in der jungen Szene irgendwo zwischen den US-Metal-Legenden mitzumischen. Ein wichtiges Argument dafür ist, dass der Posten am Mikrophon exzellent besetzt ist. Auf dem ersten Demo singt nämlich Mike Soliz, der durch seine Band MILITIA bekannt sein dürfte. Das auf der Gitarre noch recht einfache und heutzutage altbackene 'Clash With The Knight', das das Album eröffnet, ist tatsächlich der schwächste Song der selbstbetitelten CD. Schon mit dem gefühlvollen Beginn von 'Sword In Hand', bei dem der Einfluss der Texas-Szene offensichtlich wird, weiß der leicht gealterte Fan, dass er es mit einem wahren Schatz zu tun hat. Die komplexe Gesangsmelodie wird zwar noch nicht adäquat mit den sechs Saiten aufgenommen, aber schon beim letzten Song des Demos, 'Beyond The Gates', der Hymnen wie 'Flight Of The Griffin' oder 'Damnation' oder 'Rod Of Iron' das Wasser reichen kann, erkennt man das ungeheure Potential, dass hier unentdeckt geblieben ist, auch wenn der Track ziemlich seltsam ausgeblendet wird.

Aber noch schlimmer, oder besser, ganz wie man es sieht, wird es beim zweiten Demo. Mike Soliz wurde inzwischen ersetzt durch Chris Collins, der mit der Band MAJESTY ein Demo eingespielt hatte, der Band, die später als DREAM THEATER bekannt werden sollte. Stilistisch schlägt der vertrackte Texas-Metal nun voll durch und die Gitarrenarbeit kann sich mit den Großen der Szene des Bundesstaated messen. Komplex, progressiv, aber dabei immer hart segeln OBLIVION KNIGHT im Fahrwasser von HELSTAR, ARCANE, WATCHTOWER oder der neuzeitlichen SPIRIT WEB. Auch die zwei Instrumentals des zweiten Demos zeigen die mit den zwei neuen Gitarristen ebenfalls neu gewonnenen Fähigkeiten.

Sicherlich sorgte das schlechte Timing der Band dafür, dass sie quasi ungehört wieder verschwanden, denn 1990 stand der Zeitgeist auf Grunge und nicht auf technischen Metal. Umso schöner ist es, jetzt endlich dieses Kleinod entdecken und hören zu können. Natürlich ist der Sound nicht mehr zeitgemäß, da die Aufnahmen von Demo-Tapes stammen, aber es gibt durchaus Alben aus der Zeit, die schlechter klingen. Steel Legacy haben eine sehr ordentliche Arbeit geleistet, die auch das großartige und passende Cover mit einschließt.

http://www.powermetal.de/review/review-Oblivion_Knight/Oblivion_Knight,15282.html

Frank Jaeger, www.hands-of-blue.de

Punkte: 9 / 10


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