Gegründet wurde die Gruppe bereits 1986 und veröffentlichte 2 Demos, wobei kurz vor dem Release des 2. Demos "The science of horror" fast die komplette Mannschaft ausgewechselt wurde: man schrieb das Jahr 1988.
1990 hauten sie dann endlich das langersehnte Debut "The key" raus - veröffentlicht auf dem damaligen Death Metal-Kultlabel "Earache". Und diese Scheibe hat es in sich; was hier an Gitarrenleads und Melodie (besonders eben an der 6-Saiten-Front) gezaubert wird, an Können und Ideen, passt normalerweise nicht mal annähernd in eine ganze Karriere einer Death Metal Band - hervorragende Arbeit des Gespanns Mike Davis/Sean McNenney...
Besonders wenn man bedenkt, dass das Album eben mittlerweile schon 17 Jahre alt ist; damals gab es nichts vergleichbares. Weiteres (und wichtiges) Indiz dafür: die Band benutzt Keyboards - man höre den Part in "Neolithic". Vielleicht waren sie nicht die allerersten die es taten, jedoch im definierten Death Metal-Bereich sicher Pioniere.
Bezeichnend ist jedoch, dass das Drumming von Sänger/Drummer und Gründungsmitgleid Mike Browning etwas unter der Doppelbelastung leidet - ebenso ein bisschen sein Gesang. Da hätte man sich lieber auf etwas geeinigt - aber wer will schon pingelig sein...
Das Album ist durch´s Band stark und enthält eigentlich keinen schwachen Song, funktioniert in erster Linie als Gesamtes.. Wenn ich jedoch einige Favoriten nennen müsste, dann sicher genanntes "Neolithic" und "Lake of fire".
Nocturnus blieben leider immer etwas die Unbekannten neben übleren Zeitgenossen wie Obituary, Death, Morbid Angel (bei denen Browning ursprünglich trommelte) oder Deicide - jedoch waren sie den meisten Bands der Stilrichtung musikalisch um Längen voraus, ebenso in Sachen Kreativität.
"The key" ist ein wunderbares Album, das einem mitnimmt in die etwas technischere Welt des Death Metals - und ich lege es jedem Neuling sehr an´s Herz.
Punkte: 9 / 10