Nightfyre From Fortune To Ruin (2018) - ein Review von JollyRoger

Nightfyre: From Fortune To Ruin - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


JollyRoger
20.03.2019 22:45

Manchmal braucht Gutes einfach länger. Dieses Credo haben sich Nightfyre anscheinend auf die Fahnen geschrieben. 2013 gegründet, wurde im Mai 2015 die erste EP “Live High” herausgebracht und durch uns auch wohlwollend rezensiert. In der Zwischenzeit wurden immer wieder die hervorragenden Live-Qualitäten präsentiert und die neuen Songs auf Tauglichkeit überprüft. Nun erschien nach dreieinhalb Jahren Anfang des Jahres endlich das langersehnte Debüt der Münsteraner.

Gesunde Mischung – ohne Langweile
Neun Songs plus Intro wurden insgesamt auf CD und LP gepresst, wobei es sich bei “Fyre Burns” und “Nameless Warrior” um zwei ältere Tracks handelt, welche ebenfalls auf der EP zu finden waren. Diese bürgen schon einmal für Qualität. Insgesamt sind die Songs dieses Mal mehr im Uptempobereich angesiedelt, wo sich auf der EP noch zwei von drei Songs im Midtempo bewegten. Zudem werden gekonnt Breaks innerhalb eines Songs eingesetzt. So kommt gar nicht erst Langeweile auf. Wie es sich für eine ordentliche Classic-Metal-Scheibe gehört, gehen die Songs insgesamt gut ins Ohr und die meisten Songs verleiten dich mit ihren Hooks direkt zum mitgrölen, was hier aber nie zu cheesy oder aufgesetzt klingt. Besonders der bekannte Live-Hit “Fyre Burns” und der – mit Sicherheit – neue Live-Hit “Rise, Fall, Down!” sind hier hervorzuheben. Aber auch der tolle Opener “Hunting The Night”, einer der schnellsten Songs, besitzt tolle Gesangseinlagen, die man nicht mehr aus dem Ohr bekommt.

Dazu gesellen sich immer auch Songs, die eine Prise Epik, respektive Melancholie spendiert bekommen haben, wie “From Fortune To Ruin”, “Lunacy” oder Nameless Warrior. Das ein oder andere Mal erinnern mich Nightfyre dabei an die Kanadier von Cauldron. In dem fetten Stampfer teutonischer Bauart namens “Full Speed Ahead” bekommt man es gar mit Gangshouts zu tun. Abwechslung ist also garantiert. Generell ist es schwer irgendwelche Favoriten herauszuheben, denn gerade die Mischung ist es, die “From Fortune To Ruin” am Ende zu einer runden Sache macht. So reihen sich dann auch “Mistress” und “Tears Of A Queen” gut ein, wobei diese Songs bei mir erst später zündeten, dann aber auch wuchsen.

Gereifte Leistung auf allen Ebenen
Sänger David hat sich im Laufe der Zeit immer gesteigert und bringt hier mit seiner mittelhohen, leicht melancholischen Stimme nun seine beste Leistung. Es sitzt vielleicht nicht jeder einzelne Ton, aber wenn man, wie ich, ein Faible für Kauz-Gesang hat. kann man das auch positiv sehen. Und zumindest eins ist er nicht – austauschbar. Auch Christoph, der scheinbar zur zweiten Gitarre auch den schön präsenten Bass eingespielt hat, packt ein sattes Fundament zum Sound dazu. Wer auf Soli steht, wird auf jeden Fall auch reichlich verwöhnt. Fridi drischt ebenso ordentlich auf sein Schlagzeug ein und sorgt für den richtigen Kick. Ein Wort zur Produktion noch. Der ein oder andere mag diese vielleicht bemängeln, ich finde sie jedoch organisch, genügend druckvoll und letztendlich gut gelungen. Im Vergleich zu EP ist definitiv eine Steigerung vorhanden. Der Sound ist zwar ein weniger dunkler geraten als zuvor, was jedoch gut zu den Songs passt.

Wer auf klassischen Metal steht, der außer den oben genannten Vorzügen auch einen tollen Drive besitzt, sollte sich also vom einfachen Cover nicht vom Kauf abhalten lassen. Denn die Musik ist für ein Debüt ausgesprochen ausgereift und kann durchaus mit den vergleichbaren Screamern und Ambushs dieser Welt mithalten. Und in diesem Genre möchte ja wohl kaum jemand Perfektion erwarten. Seele ist hier wichtiger. Diese ist bei Nightfyre‘s “From Fortune To Ruin” reichlich vorhanden!

Original Review:
https://heavystageforce.rocks/nightfyre-from-fortune-to-ruin/

Punkte: 8 / 10


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