Nickelback The State (1999) - ein Review von TheBeastinBlack

Nickelback: State, The - Cover
1
1 Review
11
11 Ratings
7.68
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


TheBeastinBlack
15.11.2009 18:33

Mit kaum einer halben Stunde Spielzeit bei 10 regulären Songs und der Akustikversion von "Leader of men" ist "The State" ein recht kompaktes Album, was der Qualität der dementsprechend kurzen Songs (selten länger als 3:30 min) aber keinerlei Abbruch tut. Was die Gebrüder Kroeger Chad (Gitarre, Gesang), Mike (Bass), Brandon (Drums) und Ryan Peake (Gitarre, Gesang), da abliefern ist schon um einiges hörenswerter als der Vorgänger...

Schon der Einstieg erfolgt mit "Breathe" sehr gradlinig und druckvoll und stellt die Weichen für den Rest des Albums. Hier gibts knackigen Hardrock, der über die ganze Platte hinweg erhalten bleibt.

Als zweites folgt" Cowboyhead", der mit dem Akustikintro dem Titel entsprechend etwas countryhaftes an sich hat. Übernommen wird das Thema von den E-Gitarren und der Song entwickelt sich zu einer Nummer die es schafft, eine Linie zwischen Mitsingnummer und Rockbrett zu halten. Insgesamt ein Song der irgendwie von mal zu mal besser wird und auch durch den mittleren Akustikpart an Eigenständigkeit und Einprägsamkeit gewinnt und sich durchaus mit den anderen Songs des Albums messen kann.

An dritter Stelle bahnt sich die Single des Albums und mein persönliches Lieblingsstück der Band "Leader of Men"den Weg in die Gehörmuschel. Wiederum wird akustisch eröffnet, jedoch erstreckt sich dieses Konzept über die Hälfte des Songs und ist mit Gesang versehen. Wiederum wird das Thema von den E-Gitarren wunderbar aufgenommen und dadurch druckvoll aufgepeppt. Die Nummer dürfte wohl zu einer der ewigen Live-Mitsing-Favorits avanzieren!

Der Nachfolger "Old enought" kommt zwar ohne Akustik-Iniitialiesierung ganz gut zurecht, regt aber von der Riffführung mehr zum Mitschunkeln an als die beiden vorausgegangenen Nummern. Zudem gibts hier sogar ein kurzes Solo zu belauschen.

"Worthy to say" ist wieder ein sauber geschnittenes Brett, fängt mit wenig Gitarrenarbeit recht langsam an und wie es zum Markenzeichen von Nickelback werden sollte, dominiert hier Chat Kroegers Stimme, die auf den Folgealben leider die Gitarrenarbeit des Öfteren überdeckt oder sagen wir mal "überschattet". Im weiteren Vorlauf nimmt die Dominanz an harten Rock-Riffs jedoch deutlich zu und "eskaliert" nach einem Intermetzo aus Anfangsthema und Riffattacken zum Ende des Songs.

Diese werden auf "Diggin´ this" gleich weitergenutzt, was der Dynamik des Albums gleich noch ein bisschen Schwung gibt und zum abrocken einläd.

Bei "Deep" wird erstmals das Tempo um einige Gänge zurückgeschraubt und die Gehörgänge dürfen mal kurz verschnaufen. Ein schöner Midtempobrecher, der allerdings nicht so recht im Ohr hängen bleiben will. Bei mir ist es irgendwie immer ein neuer Aha-Effekt, wenn ich den Song höre "Stimmt - den gabs ja auch noch", obwohl die Nummer keines Falls schlecht, oder belanglos ist, sie geht in dem ansonsten schnellen Riffgewitter einfach unter.

Denn danach kommt gleich "One Last Run" angalloppiert und macht da weiter wo "Diqqin´ this" aufgehört hat. Wobei hier das Riffing anfängt ein wenig an Einfallsreichtum einzubüßen, worüber auch der etwas langsamere Mittelteil nicht hinwegtäuschen kann. Live macht die Nummer irgendwie mehr Spaß als auf Platte (vergl. DVD Live at Home).

Mit "Not Leavin Yet" gesellt sich der zweite Song mit Handbremsenriffing auf das Album, was wieder ein wenig Abwechslung einstreut. Ein Solo im Mittelteil macht die Nummer um so attraktiver, da die Riffs hier recht tief liegen und die Geschwindigkeit und der Aufbau die 3:40 Spielzeit über nicht verändert wird.

Der offiziell letzte Song des Albums "Hold out your hand" ist für mich eine echte Überrschung gewesen. Bei den Kanadiern siedelt ja die Textbasis der meisten Songs im Beziehungs- oder Zwischenmenschlichen (Problem)bereich. Umso mehr erstaunt es da, plötzlich einen Song über die Judenverfolgung und -vernichtung im Deutschland der 30er Jahre zu hören. Schon durch das schlurfende, druckvollle Riffing und die bongoähnlichen Drums, gewinnt der Song eine eindringliche Atmosphäre. Das Riffspektrum ändert sich zum Refrain hin und nimmt den Melodiebogen der Strophen danach wieder auf. Nach dem zweiten Zwischenpart ändert sich das musikalische Songsthema für 1. Minute, danach wird das Drumming wieder aufgenommen und die Gitarre setzt ein orientalisch klingendes Solo in Gang. Der Part, der das Solo einleitet, wird zum Ende des Songs wiederholt. Sehr starke Nummer!

Zum Abschluss der Platte gibts "Leader of Men" nochmal im kompletten Akustikgewand - ein schöner entspannter Ausklang für das Album.

Die Produktion der Platte ist rau und direkt, passt daher meines Erachtens perfekt zu den schnörkellosen Rocksongs aus der musikalischen Phase der Band!

deshalb für mich ganz klar 10 Punkte

Punkte: 10 / 10


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