Neun Welten Vergessene Pfade (2006) - ein Review von Linse

Neun Welten: Vergessene Pfade - Cover
2
2 Reviews
6
6 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Volksmusik / Folklore



17.07.2010 21:02

Leicht werden es NEUN WELTEN nicht haben, beziehen sie doch in der Schnittmenge zwischen Folk, Mittelalter und akustisch dargebotenem Black Metal-Feeling nur eine winzige Nische in der dunklen Musiklandschaft. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sie, mit Ausnahme der Titel "Svartalfheim" und "Heidenacht" auf dem vorliegendem Album, gänzlich auf Gesang verzichten. Gerade diese Tatsache bereitete mir schon bei der, 2004 veröffentlichten, MCD "Valg" arge Probleme.
Nachdem ich die "Vergessene(n) Pfade" der Hallenser Lagerfeuer-Romantiker mittlerweile ein ums andere Mal beschritten habe, ist meine Seele jedoch von jeglichen Zweifeln gereinigt. Das Konzept aus Naturmystik, verbunden mit der Inspiration, die die fünf Musiker (-innen) aus der nordischen Mythologie ziehen, geht vollends auf. Hier sind Klangmaler am Werk, die ihren nackten Leinwänden Titel geben. Blind wird danach der Pinsel, in Form eines breit gefächerten Instrumentariums (, welches von der gemeinen Akustikgitarre, über Violine und Cello bis hin zur Maultrommel und Basuri reichen, wobei Holzblasinstrumente wie Klarinette und Flöte oftmals federführend sind), geschwungen und so entstehen, injiziert in die Ohren, vor den Augen des Betrachters drei Bildstaffetten in Form der Kapitel "Nebelung", "Nordwind" und "Sonnenwend". Die einzelnen Ausblicke, die man bei ihrer Ansicht erfährt, laden den Genießer zum Verweilen ein. Ob im "Nebelland", "auf kargem Fels" oder in der "Heidenacht", die künstlerische Verbundenheit zur Natur ist in jeder einzelnen Note spürbar.
Auch wenn das, mittig platzierte, "Svartalfheim", mit dem magisch anmutenden Flüstergesang von Skoll von Kallenheim und den mächtig inszenierten und intonierten Chor-Arrangements von Schwadorf & Konstanz (The Vision Bleak) den absoluten Höhepunkt des Weges darstellt, sollten NEUN WELTEN davon absehen, sich krampfhaft um einen Sänger zu bemühen, denn zu leicht könnte der Reiz des Besonderen, welches ihre Musik ausstrahlt, verloren gehen. Womit ich schon beim einzigen Kritikpunkt dieses Werkes bin. "Heidenacht", welches live am Lagerfeuer eingespielt wurde, fällt durch den dumpfen Sound und das künstlich wirkende Knacken des Feuers im Vergleich zu den anderen Titeln deutlich ab. NEUN WELTEN stellen im Verlauf des Albums durchgehend ihre Authenzität unter Beweis, was diesen Versuch, die Atmosphäre dadurch auf die Spitze zu treiben, überflüssig macht.
Wem Blackmore´s Night zu sehr Mainstream, Chruachan zu metallisch und Empyrium zu pathetisch ist und wer darüber hinaus noch nach der passenden Untermalung für lange Winternächte ist, der sollte NEUN WELTEN unbedingt einmal antesten.

Punkte: 9 / 10


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