Die Mucke des Trios ist wirklich sehr cool und mitreißend ausgefallen. Allein mit dem Gitarrensound ließen sich Mauern einreißen. Am Songwriting hapert es noch etwas. So wären nächstes Mal ein paar mehr einprägsame Refrains wünschenswert. Spieltechnisch ist dafür aber alles im grünen Bereich. Die Jungs spielen brutal tight und druckvoll. Der Death Metal-Anteil hat einige schwedische Gene abbekommen. So erinnert manches an Vorreiter wie Entombed oder Grave (Intro von `Empty Heart`: `Soulless` irgendwer?). Zwischendurch recycled man auch mal das eine oder andere Motörhead- oder Sodom-Riff, was natürlich vollkommen in Ordnung geht. Der Punk-Anteil wiederum könnte noch einen Zacken energischer ausfallen. Die Energie ist durchaus vorhanden - nur hat man nie das Gefühl, dass gleich etwas kaputt geht. Und das darf / sollte bei punkbeeinflusster Musik doch eigentlich der Fall sein. Markus' Gesang fällt kreischig und aggressiv aus. Meine "bessere Hälfte" musste sogar an Sister's Jamie Anderson denken, was als stimmlicher Vergleich sogar ganz gut taugt, auch wenn es musikalisch natürlich eine völlig andere Baustelle ist.
Wer jetzt Lust bekommen hat, seine heimische Schrankwand zu zerlegen, sollte sich vielleicht etwas von den Labelkollegen Panzer Squad oder den britischen Winds Of Genocide besorgen. Zum gepflegten Dosenbier vernichten oder für Menschen die Kvelertak mal gerne im Death Metal-Kontext hören möchten, ist "Peril" aber durchaus eine lohnende Anschaffung.
Mein derzeitiges Lieblings-Death-Metal-Label Testimony Records bietet die Scheibe als Vinyl (300 Stück davon 100 in schwarz) oder als nummeriertes Digi (400 Stück) an. Beim Digi ist das Coverartwork schwarz-weiß gehalten und die Tracklist etwas durcheinander geraten. Letzteres aber wahrscheinlich unbeabsichtigt.
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 7 / 10