Die häufigen Vergleiche mit den Death Metal Urvätern Schwedens sind unangebracht, wenn hier überhaupt Vergleiche heranzuziehen sind dann nur mit "Storm Of The Lights Bane" von Dissection. Beide wildern in der Schnittmenge von Death und Black Metal, Dissection kälter, Necrophobic organischer. Beides sind Meisterwerke, die keine Einzelsongs als Hits brauchen. Man lege die LP auf und beginne vorne, es gibt keinen Grund aufzustehen und die Nadel zu versetzen, es wird nicht schlechter, es bleibt geil.
Die Sunlightproduktion ist keine klassische, dennoch ist die erwähnte Wärme sicher auch dem Produktionsort geschuldet (Wärme meint in diesem Falle keine Bluesproduktion, aber z.B. der Bass klingt nicht immer nur kalt verzerrt, ähnlich wie bei Marduks "Those Of The Unlight". Zudem muss ich des öfteren an eine deathige Version von Slayers "Show No Mercy" denken, wenn die Gitarren braten. Neben dem Braten sind Melodien ebenfalls erlaubt, ohne nach Göteborg zu stinken. Bis heute suche ich nach Bands, die dieses Flair ausstrahlen (Tipps gerne an mich)
Dass Necrophobic in der Folge nie wieder ihr Debüt toppen konnten, mag zwar traurig sein, aber da ihre Nachfolger mit Ausnahme von "Hrimthursum" (ich weiß, dass viele das anders sehen, ich auch nach sechs Jahren nicht) allesamt verdammt geile Kost ablieferten, ist dies zu verschmerzen.
Göttergabe
Punkte: 9.5 / 10