Naglfar Cerecloth (2020) - ein Review von iron

Naglfar: Cerecloth - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.10
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


iron
25.01.2021 15:30

Der Vorgänger "Teras" ist tatsächlich auch schon wieder acht Jahre alt. Die Schweden müssen langsam wirklich aufpassen, dass sie in Sachen Veröffentlichungsgeschwindigkeit nicht zu den Def Leppard des Extrem-Metals werden. Man kann aber auch einfach froh sein, dass Naglfar uns alle paar Jahre noch mit neuer Musik beglücken. Wobei "beglücken" nicht wirklich der passende Begriff ist. Die Kernbesetzung - Kristoffer Olivius (Vocals), Andreas Nilsson (Guitar) und Marcus E. Norman (Guitar) - versprüht noch immer Hass und Verachtung als wären sie gerade in ihren Mittzwanzigern (wobei das Alter auf die Band selbst zutreffen würde).
Allein der titelgebende Opener klingt dermaßen infernal und unnachgiebig - der hätte auch gut auf "Diabolical" oder "Sheol" gepasst. Auch das darauf folgende `Horns` gibt sich rasend schnell und wartet mit einer Melodie auf, die einen geradewegs Richtung Hölle marschieren lässt. Zwischendurch wird das Material aber auch mit epischeren, langsameren Parts aufgelockert (`Cry Of The Serafim`, `Like Poison For The Soul`), so wirkt das folgende geblaste umso intensiver. Und geblastet wird hier wirklich zur Genüge. Satan-sei-Dank haben Naglfar darüber aber nicht vergessen, dass sie früher mal die Meister der bitterbösen, fiesen, infernalen Melodien waren (`The Dagger In Creation`). Wenn die Gitarristen in die Melodienkiste greifen (`Necronaut`), erzeugt das immer noch diese geniale Mischung aus Trauer, Melancholie, Hass und tiefschwarzer Schönheit. Um den Nostalgietrip perfekt zu machen, hat der Necrolord ein wunderbares Artwork für "Cerecloth" gemalt.
Nach dem etwas schwächeren Vorgänger "Teras" ist es besonders schön das Totenschiff wieder auf Kurs zu sehen. Was God Dethroned und Vader dieses Jahr für den Death Metal sind, stellen Naglfar für den melodischen Black Metal dar. Macht eure Rechnung nicht ohne die älteren Herrschaften.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 8.5 / 10


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