Sehr positiv haben mich bei "Prolog" die Lyrics überrascht, denn die Band hat sich reichlich Mühe gegeben, nicht fade oder gar belanglose Kinderreime zum Besten zu geben, sondern auch mal etwas tiefer im deutschen Wortschatz zu graben. Hier ist natürlich die Schwierigkeit gegeben, dass sich unsere doch sehr harte Sprache nur schwer flüssig in ein Reimschema pressen lässt, womit auch NACHTSCHATTEN hier und da zu kämpfen haben. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass Phrasierung und Musik nur schwer miteinander harmonieren ('Morgendämmerung', 'Takt Der Maschinen'). Im Gesamten macht die Band aber eine ganz gute Figur und einziger Wermutstropfen ist der etwas übertriebene Einsatz der Keyborads, wodurch NACHTSCHATTEN nicht selten Erinnerungen an CREMATORY & Co. wecken.
Wir haben hier also ein Album, das durchaus hörbar ist und definitiv schon jetzt das Potenzial der Musiker unter Beweis stellt. Allerdings, und diese Bemerkung sei mir gestattet, erscheint mir der Bonus-Track 'Rum Im Grog' ein wenig deplatziert, denn die Piratenmeute nimmt man NACHTSCHATTEN nun wirklich nicht ab. Dass sie sich gerne auf Dirnen legen wollen jedoch sehr wohl!
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Punkte: 7 / 10