Nachtmahr Feuer Frei (2008) - ein Review von hanntoby

Nachtmahr: Feuer Frei - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
7.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Dark Wave / Gothic: EBM



09.06.2008 13:14

„Imperial Austrian Industrial“! So lautet die Musikbezeichnung, die sich NACHTMAHR selbst gegeben haben. Das neue Projekt von Thomas Rainer, bekannt geworden durch L’ame Immortelle, klingt so gar nicht, wie seine Hauptband heutzutage.

In knapp 45 Minuten kredenzt uns der Wiener elf Tracks, die die volle Spannbreite der harten elektronischen Genres durchlaufen. Schon das Cover liefert provokanten Stoff: rot-schwarze Flaggen mit einem großen „N“ in einer Menschenmenge, welche vor einem Pult mit einem Redner steht. Auch die Lyrics und Sprachsamples gehen teilweise in die militaristisch-provokante Ecke. Die Zitate im Booklet relativieren dies jedoch: „Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen.“ (Plato) oder „Dem Tod auf dem Schlachtfeld eignet keine Würde.“ (John Steinbeck).
Musikalisch bewegt sich NACHTMAHR im Fahrwasser des EBM und Harsh- bzw. Hellektro.Bands wie Combichrist, Suicide Commando oder auch Xotox und Noisuf-X bzw. X-Fusion sind als Vergleiche zu nennen. Thomas Rainer hat größtenteils Tanzflächen-Kracher erschaffen, die sofort in die Beine und ins Gehör gehen. Markante Lyrics, eingängige Refrains und harte Beats, sowie hängen bleibende Songs. Hier gibt es keine Füller, sondern nur erstklassige Ware. Thomas Rainer hat auf jeden Fall das Gespür dafür, Songs zu erschaffen, die bleiben und nicht langweilig werden.

Fazit: War das erste Output „Kunst Ist Krieg“ schon einmalig, so ist der Nachfolger wiederum eine Stufe höher anzusiedeln. Nachdem L’ame Immortelle wieder ein wenig industrieller geworden sind, legt Thomas den tanzsüchtigen EBMlern mit „Feuer Frei!“ ein erstklassiges Werk auf den Tisch. Fans elektronischer Tanzmusik im Stile der obengenannten Bands können ohne Zögern zugreifen.

Punkte: 9 / 10


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