The Mystery Soulcatcher (2008) - ein Review von Bardauk

Mystery, The: Soulcatcher - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Metal


Bardauk
10.12.2008 14:32

Obwohl die Hardrocker von THE MYSTERY "erst" seit 1996 bestehen, möchte man meinen, man hätte die Kombo 1986 in eine Gefriertruhe gesteckt und 2008 erst wieder herausgelassen. Und während man ihnen noch lang und breit erklärt, dass das Mäuerchen ebenso wie Mantas oder der Vokuhila nicht mehr aktuell sind, hätten sie sich schon längst irgendwelche Instrumente gepackt und ganz im Geiste der guten alten Zeiten ein Album aufgenommen, mit dem sich auch WARLOCK nicht schämen müssten.

Doch tatsächlich gibt es keinen abrupten Zeitsprung, sondern 22 Jahre, in denen sich die Musik - ja, auch die Rockmusik - konsequent weiterentwickelt hat. Deswegen ist es schon sehr überraschend, dass sich die Band doch derart verbohrt in stilistischer, kompositorischer und überraschenderweise auch produktionstechnischer Hinsicht in längst vergangenen Zeiten aufhält. "Soulcatcher" ist auf jeden Fall die zweite Platte der 80ies-Reenactors und wurde von Tarek "MS" Maghary (MAJESTY) produziert, was irgendwie ziemlich gut zusammenpasst. Aushängeschild der Band ist mit Sicherheit Korry Schadwell, die mit ihrer knarzig-rockigen Stimme immer wieder die Brücke zu DORO zu schlagen weiß. Aber, und das ist wichtig: Sie kopiert die Lady Pesch nicht, sondern hat etwas Eigenes, etwas Spezielles. Und das ist spannend, mehr noch: ziemlich gut.

Apropos ziemlich gut: Habe ich eigentlich erwähnt, dass ich DORO und auch WARLOCK und Konsorten recht gerne höre? Axtschwingen mein Hobby und Föhnen meine Passion sind? Ich trotz geburtstechnischen schlechten Timings eine gewisse Faszination für die 80er mitbringe? Nein? Also gut: Ja, ich stehe auf den dargebrachten traditionellen Heavy Metal, den präsentierten Hard Rock. Und davon ist eine Menge drin in der Platte. Da wird gerockt, was das Zeug hält. Progressives Gefrickel fehlt ebenso wie Double-Bass-Geschredder. Hier wird nicht mit dem ultramodernen Runen-Hammer, sondern mit Lockenwicklern aus Leder und Ketten aus Knochen zugeschlagen. Sollten die Zehn Gebote des Metals noch einmal vom Rock-Sinai vor die Menge mit der goldenen IN FLAMES-Kuh gebracht werden müssen, wären es sicher THE MYSTERY, die das Teil in ihren von der Hart-Metall-Arbeit geschundenen Händen vor die geifernde und zuckende Menge legen würden. Und wenn nicht alleine, dann doch in Verbindung mit TYRANT, ACCEPT und all den anderen, die man im Allgemeinen als die traditionellen Teutonen bezeichnen würde.

Aber wie zum Teufel mit den Schulterpolstern kommen die auf die Idee, so ein nettes und kurzweiliges, rockiges und mit jeder Note Wärme und Energie transportierendes Album ganze 20 Jahre zu spät zu veröffentlichen? Gibt es denn noch so viele, die mit dem wunderbar Midtempo-Roller 'Coming Home' ebenso etwas anfangen können wie mit dem Riff-Monster 'My Heart Lies Bleeding' oder sich mit 'Fire Keeps On Burning' in (möglicherweise) selige "Triumph And Agony"-Zeiten zurückversetzt fühlen und sich verschämt-verträumt heimlich eine Träne mit dem Kuttenzipfel aus dem Augenwinkel wischen? Ich hoffe doch, denn ansonsten geht den Alt-Herren-Rockern eine wunderbare Perle klassischen Heavy Metals durch die Lappen.

Fazit: The Fire keeps on burning. Keine Frage, nur 20 Jahre zu spät. Dafür umso schöner, nostalgischer, sympathischer und mit jeder Note eine Hymne an den traditionellen Heavy Metal, wie man ihn heutzutage viel zu selten zu hören bekommt. Schöne Melodien, ein gesunde Portion Härte und viel Rock, der von Herzen kommt.

Zu finden auf Powermetal.de: http://www.powermetal.de/review/review-11945.html

Punkte: 8 / 10


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