Der Bandname entstammt dem Arabischen und lässt sich treffenderweise mit "Vermächtnis" übersetzen. Ihrem arabischen Erbe ist sich die Truppe zu jedem Zeitpunkt bewusst und sorgt so für viele exotische Farbtupfer in ihrem Sound, der sich darüber hinaus im Power- und Progressive-Metal-Bereich bewegt. Von Zeit zu Zeit fühlt man sich an SYMPHONY X erinnert, in den härtesten Passagen könnten sogar die Melo-Deather SCAR SYMMETRY Pate gestanden haben. Im Gesamtkontext gelingt es MYRATH aber stets auch ihre Eigenständigkeit zu unterstreichen.
Die orientalischen Melodien hauchen einem Stück wie "Madness" erst richtig Leben ein. An einigen weniger berauschenden Stellen tönen die Nahost-Klänge allerdings ein bisschen zu sehr nach übelstem türkischen Folklore-Kitsch (wie schreibt man eigentlich "Schügürüm" richtig?). Zum Glück handelt es sich dabei aber nur um einige wenige Ausrutscher. Die Power-Metal-typischeren Formen von Kitsch vermeidet man hingegen gekonnt.
Dass es am Ende doch nur zu einer durchschnittlichen Bewertung reicht, liegt daran, dass man das an vielen Stellen gute Niveau nicht über die volle Album-Distanz halten kann. So schleichen sich vereinzelte Längen ein und nicht alle Songs bleiben auf Dauer beim Zuhörer hängen. Fans von ausgefalleneren und experimentierfreudigen Power-Metal-Bands sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren - und wer von ORPHANED LAND nicht genug bekommen kann, der könnte mit MYRATH eine weitere starke Oriental-Metal-Formation für sich entdecken.
(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=14487)
Punkte: 6.5 / 10