Natürlich erinnern MYGRAIN an die üblichen Verdächtigen, im Melodic-Death-Bereich führt an Gruppen wie IN FLAMES eben kein Weg vorbei. An Eigenständigkeit mangelt es der Formation dennoch nicht. Da werden progressive Songstrukturen ausgepackt und Mathcore-verdächtige Taktwechsel-Orgien zelebriert, bevor es wieder mit leicht angethrashten Riff-Attaccken ordentlich zur Sache geht. Am ehesten lässt sich der Stilmix mit den Dänen MERCENARY vergleichen. Dabei setzen MYGRAIN allerdings stärker auf elektronische Effekte und betont künstliche Synthie-Sounds, was das Ganze mit dem Hauch des Futuristisch-Modernen umgibt.
In Puncto Songwriting und Produktion gibt es an diesem Album wenig auszusetzen. Ich hätte mir noch etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Vor allem der Gesang wirkt trotz der unbestreitbar sauberen technischen Leistung etwas zu austauschbar. Das fällt angesichts von durchdachten Songs wie "Of Immortal Aeons" und "Xenomorphic" aber kaum negativ ins Gewicht. Da stört es schon weit mehr, dass die Songs insgesamt eine Spur zu gleichförmig tönen, so dass sich der Wechsel zwischen melodischem Klargesang und aggressiven Brüll-Passagen zu schnell abnutzt. Fans moderner Melo-Death-Sounds zwischen IN FLAMES, SCAR SYMMETRY oder MERCENARY sollten die Band trotzdem einmal anchecken.
(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=16047)
Punkte: 7 / 10