Was "Orgasmatron" ausmacht: viele viele Riffs und ein Metalfeeling, das davor oder danach in dieser Fülle bei der Band nicht nochmal vorhanden war.
"Deaf Forever" mag anfangs einen ein wenig überraschen, denn Motörhead rumpeln überhaupt nicht so, wie man es mag. Fast befürchte ich einen 2. Teil von "Iron Fist", aber dem ist zum Glück nicht der Fall. "Nothing up my Sleeve" beginnt mit einer Art Reminiszenz an "Ace of Spades", ehe im Midtempo die Dampfwalze losrollt. "Watch out! Watch out!" hört man Lemmy regelmäßig raunen. Die Gitarreros Phil Campbell und Würzel erschlagen uns nicht nur mit Riffs, sondern bieten auch noch Soli in einer Qualität, die wir so bei Motörhead noch nicht gehört haben. Hin und wieder gibt es musikalische Anspielungen auf andere Metalurgesteine. "Built for Speed" hat mich anfangs an Priests "Starbreaker" erinnert, aber natürlich haben wir es nicht mit Stahlengeln zu tun, sondern immernoch mit tonnenschweren Motörköpfen. Umso genüsslicher, dass Motörhead es hier geschafft haben trotz angezogenem Tempo immernoch nach Motörhead zu klingen, bzw. auch homogenere Arrangements immernoch nach Motörhead klingen zu lassen. Denn hier wurde der Mix von Blues Rock, Punk und Metal nicht ganz so streng gehalten, eher geht wurde hier sich verstärkt auf Metal festgelegt. Doch der Sound und eben die typischen Motörhead'schen Elemente könnten auch jedes Kuschelrocklied zu einer tödlichen Soundwalze umpolen.
"Orgasmatron" machte mir jedenfalls nach zwei nicht so genialen Alben wieder deutlich mehr Spaß.
Punkte: 9 / 10