Moritz Undivided (2010) - ein Review von silentforce81

Moritz: Undivided - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: AOR


silentforce81
13.02.2011 18:57

Ich muss zugeben, dass ich mich im Vorfeld jetzt nicht unbedingt besonders auf dieses Album gefreut habe. Das hatte mehrere Gründe: zum einen wäre da das wahnsinnig einfallslose und langweilige Cover zu nennen, welches jetzt nicht unbedingt für besondere Kreativität spricht. Zum anderen wäre da der Bandname MORITZ, auf den eigentlich genau das Gleiche zutrifft. Umso erfreulicher war es dann, als ich die CD im Player liegen hatte, und sie tatsächlich zu gefallen wusste.

MORITZ wurden bereits im Jahr 1986 gegründet, und haben tatsächlich im Jahr 1988 schon ein Album namens "City Streets" veröffentlicht. Und genau in dieser Zeit sind MORITZ auch zu Hause, denn der dargebotene AOR hätte damals sicher ein großes Publikum erreichen können, wenn denn die Plattenfirmen mitgespielt hätten.

Über 20 Jahre später wollen es MORITZ dennoch nochmal wissen und veröffentlichen dieser Tage ihr neues Album namens "Undivided". Wenn man das Album so hört, fragt man sich tatsächlich was passiert wäre, wenn diese Scheibe Mitte der achtziger Jahre erschienen wäre. Die gebotenen Songs laufen nämlich dermaßen gut ins Ohr, dass man sich wünscht ein großes Festival zu veranstalten, bei welchem sich JOURNEY, BOSTON, FOREIGNER, ASIA, BAD ENGLISH und eben MORITZ den Tag über die Bühne teilen. Gerade die Balladen der Scheibe ('Can't Stop The Angels', 'Should've Been Gone') erinnern an die großen Nummern der Achtziger und hätten damals sicher große Erfolge werden können. In manchen Stücken erinnert Sänger Pete Scallan sogar stellenweise an MAGNUM's Sangesgott Bob Catley, wenngleich er natürlich nicht an diese Klasse und das Charisma heranreicht.

Auch flottere Stücke wie der Opener 'Power Of The Music', der Titeltrack 'Undivided', der Ohrwurm 'Who Do You Run To' oder der heftige Rocker 'Same But Different' lassen Erinnerungen aufkommen. Aber genau darin liegt auch der Knackpunkt des ganzen Albums: es scheint fast so, als ob die Band mit ihrem ganzen Konzept einfach zu spät dran ist. So kommt man einfach nicht umhin ein wenig zu lachen, wenn man bei Songs wie 'Never Together' oder dem bereits erwähnten 'Same But Different' den uralten Keyboardsound hört, und auch die Drums klingen dermaßen dumpf, dass man sich fragt wann das Album eigentlich aufgenommen wurde. Auf der einen Seite wird natürlich immer wieder über die modernen und klinischen Produktionen gemeckert - aber ob es dann wirklich so retro sein muss ist vermutlich Geschmacksache. Auch an den zuckersüßen Melodien werden sich die Geister scheiden - ich für meinen Teil finde sie größtenteils gelungen und höre mir das Album auch nach mehreren Durchläufen noch gerne an.

Fazit: Wer auf Achtziger-AOR mit Ohrwurmcharakter steht sollte hier absolut mal ein Ohr riskieren, darf sich aber dann nicht an dem unmodernen Sound stören. Wer sich auf diese Scheibe aber mal eingelassen hat, wird mit Sicherheit die ein oder andere Perle für sich entdecken.

Anspieltipps: 'Power Of The Music', 'Should've Been Gone' und 'Can't Stop The Angels'.

http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=3305

Punkte: 7 / 10


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