Morbid Angel Heretic (2003) - ein Review von vegetariancannibal

Morbid Angel: Heretic - Cover
2
2 Reviews
31
31 Ratings
7.16
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


vegetariancannibal
23.02.2013 18:16

Ich finde so langsam Gefallen an Industrial. "Gottseidank" oder "Ja, leider" sagen meine Freunde dazu, je nach Hörgewohnheit. Bis Track 6 ist dieses Album fast klassischer Death Metal. Nur "fast", da das ganze doch sehr modern produziert ist. Ist jetzt nicht so toll wie etwa "Altars Of Madness" oder "Blessed Are The Sick". Kann man aber hören. Ab Song 7 geht es los, "Place of many deaths" und "Abyssous", und weg ist er, der Metal. Im Ernst jetzt. Das sind Sounds, die eher im Gothic-Laden meines Kumpels laufen, experimentell, Industrial, oder auch "Noise". Mit "God of our own divinity" und "Within thy enemy..." flackert der alte Sound nochmal für 10 Minuten auf, dann ist aber endgültig Feierabend, und es folgen Tracks, die man entweder mag, weil man ein SEHR (das muss ich jetzt mal so betonen) aufgeschlossener Musikhörer ist oder hasst, weil man denkt, irgendwie ist ne falsche Band auf den Tonträger geraten. "Memories of the past" folgt und ist bereits das 3. von insgesamt 6 (!) Instrumentalstücken auf dem regulären Album. Diesmal Akustikgitarre und Keyboard, nicht übel, aber, der Metal hat sich wie schon gesagt verabschiedet. Mir gefällt der Song persönlich genauso wie das nachfolgende "Victorious Reign Of The Conqueror". Hätte auch so ein Instrumental-Bonustrack auf einer x-beliebigen Neofolk/Neoklassik CD sein können. Aber definitiv! Würde ich nicht wissen, dass da Morbid Angel läuft, hätte ich beim Songraten auf eine Menge anderer Bands aus meiner Sammlung getippt, nur nicht auf die. Gefällt mir subjektiv mal wieder klasse, aber, ich stelle mir auch die Frage, wenn ich NICHT Death Metal hören will, könnte ich auch einfach eine andere Band auflegen, oder? Eben, weil man sich unter Morbid Angel nun mal klassichen US-Death vorstellt, wenn man die alten Sachen kennt.
Das vorletzte Stück, ein Drum-Solo von Pete Sandoval, kommt live ja sicher cool, hätte ich aber auf CD nicht gebraucht. Dann nochmal ein recht noisiges Gitarrensolo mit "Born Again", hätte man sich imho auch sparen können, bevor, je nachdem welche Auflage man besitzt, noch ein paar kurze Instrumentals als Hidden Tracks kommen, die jetzt allerdings auch alles andere als toll sind, da hier oft nur schon gehörtes vom Album nochmal etwas anders gespielt wird, bzw. als längstes Stück noch eine Instrumentalversion von "Beneath the hollow" kommt.

Für alte Fans wohl ein merkwürdiges Album. Wäre ich von der Death Metal-Trueness-Polizei, ich hätte "Heretic" so 2-3 Punkte gegeben. Bin ich nicht, aber doch sehr im Zwispalt. Erstmal habe ich nichts dagegen, wenn Bands sich verändern, das sei jeder Band ihr gutes Recht und selbst überlassen, andererseits, habe ich den Eindruck, dass Morbid Angel sich auf "Heretic" selbst nicht sicher waren, wo die Reise denn nun hingehen soll. Homogen ist anders. Deshalb gebe ich auch nur 6,5 Punkte. Subjektiv wären es vielleicht 8 gewesen, ich mag die Scheibe schon, aber, bewerten muss ich das anders, denn ich kann auch jeden alten Fan der Band verstehen, der die Scheibe am liebsten entsorgen würde. In sofern ist die Wertung denke ich ein vernünftiger Kompromiss.

Punkte: 6.5 / 10


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