Morbid Angel Heretic (2003) - ein Review von Monolith

Morbid Angel: Heretic - Cover
2
2 Reviews
31
31 Ratings
7.16
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Monolith
30.03.2016 02:38

Abgesehen davon, dass ich Death Metal dieser Art eher von Deicide kenne, frage ich mich echt, was die Aufregung hier soll. Morbid Angel haben ihren vertrackten Stil etwas zurückgefahren und sich ziemlich an durchschnittliche Death Metal Bands dieser Zeit orientiert, was aber noch lange nicht heißt, dass die Musik, die sie hier machen, schlecht ist (spätestens seit ich mir die Diskographie von Queensryche gegeben habe, habe ich qualvoll den Unterschied zwischen durchschnittlich und schlecht gelernt, sogar genreübergreifend).

"Place of Many Deaths" ist ein wenig enttäuschend. Ich weiß nicht, was manche Leute an sowas mögen und es klingt vielleicht ironisch, dass gerade ich als Stahlfreund das sage, aber das Industrialzeug - wenn es wirklich Industrial ist, hier muss ich mich als genrefremd und unwissen outen - klingt für mich nach keiner Musik. Es klingt für mich auch nicht nach Lärm, aber einfach nach unmusikalischen Geräuschen, bei denen ich nicht weiß, warum man sich soetwas anhören soll. Und genau hier kommen bitte all diejenigen in's Spiel, die Ahnung von dieser Musik haben, die hier praktiziert wird. Wie soll ich diese für mich nur als Geräusch identifizierbaren Schallwellen hören, dass sie mir musikalisch vorkommen? Was soll das aussagen etc.? Denke ich zu "konservativ"? Erwarte ich das, was im traditionellen Sinne ein Lied ausmacht, sprich: Strophen, Refrains, Bridges etc.? Gebt mir eine Antwort, und zwar bitte eine, die mich von der Essenz der Musik überzeugt und keine Fakten, die ich mir nach 5 Minuten googlen zusammensuchen kann. Dann weiß ich zwar, womit ich es zu tun hab, aber auf den Geschmack kann mich das dann trotzdem nicht bringen. Somit lasse ich diesen Teil des Albums mal aus der Bewertung heraus. Dafür haben aber "Memories of the Past" und "Victorious March of Reign the Conqueror" das nötige Etwas, ein wenig Farbe in das Album zu bringen, wenngleich dies sehr triste Farbtöne sind.

Der Death Metal Part von "Heretic" ist ganz passabel, mehr auch nicht, was jetzt nicht sehr verwunderlich ist. Morbid Angel sind nicht so intensiv am Werke gewesen, wie ihre Kollegen von Deicide, Entombed, Cannibal Corpse und co. und das hört man aus diesem Album auch heraus. Das, was die Band einst ausmachte ist fast völlig flöten gegangen, auch wenn wir es hier immerhin mit halbwegs vernünftigem Material zu tun haben. Auch hatten Morbid Angel das Pech, dass ihnen regelmäßig die Mitglieder verschwunden sind, so wurde "Heretic" von gerade mal 3 Mitgliedern eingespielt, was die Vorbereitung von alledem wohl sehr umständlich machte. Das ganze Drumherum zeigt zumindest, dass Morbid Angel es beim Aufnehmen des Albums nicht ganz einfach hatten. Klar, eigentlich ist keine Band dazu aufgerufen worden, ein neues Album zu schreiben und gerade aktuell kann man ja sehen, dass nach 4 Jahren Ruhe (oder 8 Jahre zwischen "H" und "I") immernoch keiner der Fans den Nathan Gale mimt, somit hätten Morbid Angel sich auch ruhig mehr Zeit lassen können, ein Album zu kreieren, dass wenigstens auf dem Level von von "F" und "G" gewesen wäre.

Was "H" angeht, so drücke ich da mal ein Auge zu, was hier so fabriziert wurde.

Punkte: 7.5 / 10


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