MONO For My Parents (2012) - ein Review von Shyclad

MONO: For My Parents - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Post Rock


Shyclad
02.04.2013 22:09

Wunderschöne Musik zum Träumen bekommt man hier geboten.
Warum dann "nur" 8 Punkte, wird sich manch einer fragen.
Nun, wer die Band noch nicht kennt, und mit Post Rock oder generell epischer, rein instrumentaler, emotionaler, oft relativ kitschiger und doch völlig eigenständiger Musik etwas anfangen kann, sollte sich schleunigst mit ihr befassen.

Ich selbst verfolge die Japaner nun seit etwa 6 oder 7 Jahren und muss sagen, man bekommt hier, was man als Fan der Band erwartet - nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Während die Stücke von MONO auf ihrem Debüt noch vor allem aus repetitiven Elementen, bzw. hauptsächlich aus sich steigernden Variationen jeweils eines Grundthemas bestanden, wurden die Kompositionen schon auf "One Step More And You Die" abwechslungsreicher und hatten einen noch epischeren Aufbau. Sicher, ganz neu erfanden sie das Rad damals nicht, viele stilistische Elemente "liehen" sie sich von Bands wie MOGWAI, GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR und evtl. EXPLOSIONS IN THE SKY (wobei MONO etwa zeitgleich mit letzteren anfingen), aber dennoch brachten sie ihre eigene Note in den damals noch recht jungen Post Rock mit ein. Die Stimmung ist meist melancholisch-schön, mit sich langsam aufbauenden Songstrukturen. Das änderte sich auch auf den folgenden Alben nicht, wobei man meiner Meinung nach mit "Walking Cloud And Deep Red Sky..." und "You Are There" auf dem kreativen Höhepunkt angelangt war. Auf "Hymns To The Immortal Wind" erweiterte dann erstmals noch ein komplettes Orchester den typischen Sound der Band (vorher gab es aber auch schon gelegentlich Streicher zu hören). Dies ist auch auf "For My Parents" wieder der Fall und die Musik an sich ist eigentlich mitreißend und schön wie zuvor auch. Aber wo man früher noch regelmäßig mit Feedback- und Effektorgien dem Abrutschen in allzu glatte, kitschige Gefilde entgegenwirkte, kommt auf dem neuesten Album alles viel geschliffener und "netter" daher, die Ecken und Kanten sind verloren gegangen und der Stil ist mittlerweile sehr vorhersehbar geworden. Außerdem klingen die Songs untereinander im Vergleich zu den vorherigen Alben (vom Debüt vielleicht mal abgesehen) auch viel ähnlicher.
Das mag Fans dieses Stils eventuell nicht stören, zumal die Stücke ja durchaus auch lang und abwechslungsreich sind, aber mir fehlen hier zum ersten Mal die überraschenden Momente und neue Ideen.
Dennoch ein schönes Album, wie gesagt, aber die Band kann es meiner Meinung nach viel besser.

Live sollte man sie sich aber auf gar keinen Fall entgehen lassen, auch auf der aktuellen Tour haben sie mir unvergessliche Gänsehautmomente beschert!

Punkte: 7.5 / 10


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