Mondstille Seelenwund (2012) - ein Review von woifal

Mondstille: Seelenwund - Cover
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1 Review
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2 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal



31.03.2012 17:27

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, nein, eigentlich erfreulich, dass sich zwischen den vielen jungen Bands, die es heute wie Sand am Meer gibt, tatsächlich noch wirklich herausragende Formationen bilden. Eine Kunst ist es nur, sich nicht die Luft zum Atmen nehmen zu lassen, sich durchzusetzen und schlussendlich aus der groben Masse an Instrumentenvergewaltigern herauszustechen. Bei den Herren von "Mondstille" hat das definitiv geklappt, denn die Wiener Musiker bewegen sich in eine technisch sehr anspruchsvolle Richtung und meistern die sich selbst gestellte Aufgabe mit Bravur.

Vor mir liegen habe ich ihre zweite Veröffentlichung, die "Seelenwund" getauft wurde. Wenn ich den Klängen des Albums lausche, so habe ich zwei Bilder im Kopf. Auf der einen Seite vernehme ich einen gewissen Freiheitsdrang, der vor allem durch die "hektischen" Parts untermalt wird, und auf der anderen Seite sehe ich vor meinem inneren Auge die Stille, die Weite, die Freiheit, herbeigezaubert durch gefühlvollen Umgang mit Streichinstrumenten und sanften Gitarrenklängen. Es ist hier nicht nur gelungen mit beißenden E-Gitarren harte Riffs und betäubende Melodien zu spielen, sondern auch mit akustischen Instrumenten eine eindrucksvolle Atmosphäre zu schaffen. Eigentlich ein recht starker Kontrast, wie ich finde. Oder ist genau das das Konzept hinter diesem Werk? Einen Blick in die Texte geworfen und schon ist die Sache klar. Die Burschen von "Mondstille" wissen, was sie da tun!

Technisch kann ich an dem Dargebotenen nichts aussetzen, wenngleich der Bass stellenweise etwas untergeht und die Vocals ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind. Aber wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt und das erst die zweite Publikation von "Mondstille" ist, ist das Ergebnis durchaus zufriedenstellend. Die Instrumente sind definiert, haben Raum sich zu entfalten und fügen sich gut in das Gesamtwerk ein. "Seelenwund" ist in seiner Totalität stimmig. Stilistisch erinnert mich die Scheibe unter anderem an Veröffentlichungen von Bands wie "Helrunar", "Der Weg einer Freiheit" und "Dornenreich".

Ich will ehrlich sein: Mit diesem Album wurde das Rad nicht neu erfunden, aber es wird hier ein wirklich tolles Stück Musik geboten, welches ich ohne schlechten Gewissens allen Lesern empfehlen kann. Wer die Truppe noch nicht kennt, sollte ihnen unbedingt eine Chance geben und ein Ohr riskieren. Ein persönlicher Favorit und gleichzeitig mein Anspieltipp ist Lied acht, "Ich, der Pan", welches die Zweischneidigkeit von Ruhe und Chaos sehr deutlich macht und an sich einfach sehr gelungen ist.

Um aber auf den Punkt zu kommen: "Seelenwund" ist ein Album, das es schafft, gefühlvolle Momente mit starken Melodien und treibenden, mitreißenden Strecken zu kombinieren, die tief in die Seele greifen und einem die Musik regelrecht spüren lassen. Soll man sich von der Musik gefesselt, oder doch befreit fühlen? Das soll letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass "Mondstille" einiges an Potenzial mitbringen und wir alle gespannt sein und uns auf das, was es in Zukunft noch von ihnen zu hören geben wird, freuen dürfen.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 8 / 10


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