Wie im Vormonat bereits angekündigt, kommt es hier zur fettesten Hochzeit des Jahres. Prinzessin Doppelwopper küsst Big Mac Putin wäre ein Dreck dagegen. Statt Hochzeit nennt man das heute Crossover und tatsächlich trifft hier klassische Musik auf puren Metal. Die besten Momente sind für mich, wenn der Metal und die Klassik zeitgleich ablaufen.
Schon die Vorgängerscheibe Part 1 wusste zu gefallen, ist aber im Vergleich zu Part 2 hoffnungslos unterlegen. Am Mikro hat sich Michael Romeo in Part 2 Dino Jelusick geschnappt. Der soll künftig die neuen Whitesnake - Scheiben beträllern und klingt auch genau so. Und der Dino kann nicht nur wie der Coverdale singen, er hat auch sanfte Growls im Programm. Und wer jetzt den Namen Michael Romeo nicht einsortieren kann, das ist der Saitenhexer von Symphony X.
Keith Emerson hätte jedenfalls seinen Spass an diesem Werk gehabt und vielleicht hätte seine Band diese Hochzeit, mit dem viel zu früh verstorbenen Jimi Hendrix, schon eher umgesetzt.
Anspieltipps werden dem Album nicht gerecht, das in seiner Gesamtheit besticht. In jedem Durchlauf wechselt der Favorit. Am radiotauglichsten ist wohl Just Before The Dawn, in dem Dino noch mehr als sonst nach Coverdale klingt. Deshalb sollten die weniger Harten mit diesem Song starten und, wenn diese Powerballade Lust auf mehr macht, dann mal los mit dem Rest.
Hybrids haut mächtig rein. Gerade mein Favorit, aber sicher nicht für lange.
In Destroyer kommen sogar zusätzlich asiatische Klänge zum Einsatz.
In den reinrassigen, klassischen Songs, besonders bei Mothership, in dem die Zylonen mit dem Terminator um die Wette fliegen, blasen dir die Lautsprecher orkanartig die Haare aus dem Gesicht. Level 10 versteht sich von selbst.
Am verschachtelsten ist Maschinenmensch. Und hier gibt es wieder einen "Mr. Prognrock" auf Lebenszeit zu gewinnen. Aber nicht schummeln. Schließ die Augen und hör dreimal ab Minute 6:10 bis 7:30.........nicht mogeln............ Egal, ob das geklaut ist, oder nicht, das ist von den Prog-Göttern, U.K.'s erster Scheibe. Aber wer U.K. mag, der ist schon fast mein Freund.
Erwähnen möchte ich noch den zweiten Bonustrack Alien Death Ray. Bonustracks sind oft Füller und für den Abfalleimer. Alien Death Ray hingegen ist für mich der beste Bonustrack aller Zeiten. Carl Orff lässt grüßen. Wer ist Carl Orff? Stell niemals diese Frage. Es gibt nämlich doch blöde Fragen, auch wenn die Gutmenschen das bestreiten.
Innovation 10, Instrumentierung 10, Songideen 10, Schlagzeug 10, Leadgitarre 10, Bass 10, Keyboard 10, Gesang 9,5. Entschuldigung Dino! Alles richtig gemacht, Michael. 10 fette Punkte gebe ich selten, aber das musste jetzt einfach sein.
Punkte: 10 / 10