Metallica Metallica (1991) - ein Review von hellriderN7

Metallica: Metallica - Cover
6
6 Reviews
201
201 Ratings
8.52
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal


hellriderN7
24.06.2009 10:52

Nachdem ich mir kürzlich die ersten 4 Metallica-Alben nochmal genauer angesehen habe, wende ich mich jetzt den Werken der 2. Schaffensphase der Band zu. Ich möchte allerdings anmerken, dass aus meiner Sicht diese Alben nicht mit den Thrash-Alben von 1983 bis 1988 verglichen werden können und ich daher auch nicht auf meine Wertungen der alten Alben eingehe oder sie als Maßstab heranziehe.

Mit Beginn der 90er hatte der Thrash Metal im Großen und Ganzen seine Entwicklung abgeschlossen. Einige der Ur-Thrash-Bands hatten sich zunehmend mit Alben wie Destruction's "Release from Agony" oder eben Metallica's "...And Justice for All" in eine technischere oder komplexere Richtung entwickelt, die um das Jahr 1988 auch neue, junge, begabte Band wie Forbidden oder Toxik einschlugen, andere bevorzugten einen leichter zugänglichen (ich will nicht sagen kommerzielleren) Stil wie Testament auf "The Ritual" und Megadeth ab "Countdown to Extinction" oder bewegten sich in rockigere Gefilde wie Anthrax auf "Sound of White Noise". OverKill und Kreator erschlossen sich neue Genres wie Industrial, Gothic oder Groove Metal ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen und Slayer machten...naja, gut, Slayer machten, was sie immer gemacht haben und vermutlich auch immer machen werden...

Soviel zum Bild der Thrash-Szene um 1990. Metallica schlugen den Weg der "Entthrashung" ein. Unter der Ägide von Bob Rock entstand ihr selbstbetiteltes Album (jede Band sollte eines haben), bis heute eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten, Charteinstieg auf Platz 1 der Billboard 200, zur Zeit in den USA bei 15fach Platin stehend. Der Stil, den die Band hier entwickelte ist sehr Back to the Roots, purer Heavy Metal mit hohem Melodieanteil und dennoch angemessenem Härtegrad, der sich dabei, wie flu in seiner Rezension schon anmerkte, durchaus auch beim Blues bedient. Naja, es wird ja sicher jeder hier schonmal den Opener "Enter Sandman" (der mir zugegeben tierisch zum Hals raushängt, aber nichstdestotrotz eine äußerst durchdachte Komposition ist), den Stampfer "Sad but True" (immer lustig zu sehen, wie viele den Einsatz nach den Breaks verpassen) oder die bewegende Ballade "Nothing Else Matters" gehört haben.

Komischerweise scheint das eines dieser Alben zu sein, auf die sich alle Fans härterer Klänge stets einigen können und das ist heutzutage bei der Fülle an Stilen und Subgenres schon eine beachtliche Leistung. Auch die Titel, die nicht den Bekanntsheitsgrad haben wie die 3 oben genannten üblichen Verdächtigen besitzen durchweg einen unwiderstehlichen Groove, laden zum Mitsingen ein (ab hier wird Hetfields Stimme wesentlich kraftvoller und unverkennbarer), sind abwechslungsreich und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die meisten aus meiner Generation (1988), die was mit harter Musik anfangen können sind scheinbar entweder hiermit oder mit Limp Bizkit zu ihren musikalischen Vorlieben gekommen.

Den Ausnahmeruf hat dieses Album schlussendlich völlig zu recht inne. Auch wenn es mir zuweilen von MTV gar zu sehr gehypt wird und viele zu glauben scheinen, das mit dem schwarzen Album und Grunge die 90er Rock/Metal-mäßig zusammengefasst sind, verneige ich mich vor einem der besten Alben, nicht aller Zeiten, aber auf jeden Fall der Neunziger und der jüngeren Metalgeschichte.

Punkte: 9 / 10


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