Als ich mir die Scheibe kurz nach Erscheinen kaufte, besaß ich bereits das 2. Machwerk dieser damals überragenden Band und war doch ebenso wie mein Vorredner sehr enttäuscht vom damals aktuellen Epos. Selbstverständlich klangen Metal Church 2004 nicht mehr so wie 1985, das war aber mit Album Nummer 3 nicht anders. Ein Sängerwechsel hinterlässt immer sehr große Spuren. Aber auch das Album "Masterpeace", für das man sich Herrn Wayne zurückholte, war nicht das, für was es manch einer halten mochte (wie auch ich). Man hörte schnell, dass Bandkopf Vanderhoof keinen aggressiven Gesang wie auf den ersten beiden Alben mehr wünschte. Stattdessen durfte Wayne nur noch flüstern (auf dem Album Metal Church von Waynes Soloplatte zeigte er, wie er klingt, wenn er singt!).
Was ich damit sagen will: Nicht Ronnie Munroe (der keineswegs wie Wayne oder Dickinson klingen möchte, sondern einfach seine eigene Stimme hat und auch benutzt...dass er so klingt wie er klingt, dafür kann er nichts, diese Vergleiche sind doch immer wieder lächerlich...) sollte hier gerügt werden. Dieser legt einen fabelhaften Job hin! Viel eher sollte man sich bei Vanderhoof beschweren, immerhin sucht er sich seine Sänger aus und somit ist auch er es, der bestimmt, wie der Gesang zu klingen hat (wie auch bei Masterpeace).
Nach der Re-union kann man dieses Album ansich als das stärkste dieser Dekade ansehen. Vorgäner als auch beide Nachfolger zeigten alle noch mehr Schwächen wie dieses Album.
Neben den ersten 4 Tracks (Leave them Behind, Heroes Soul im freundigen Uptempo / Titeltrack, Madmans Overture groovige Stampfer), die ich mir heute allesamt sehr gerne anhöre, würde ich auch die Tracks "Cradle to grave" und "Bomb to drop" - beides Midtempowalzen, ersteres etwas zackiger - als Anspieltips angeben. Der Rest teilt sich in unteres Mittelmaß bis gut auf. Auch die Produktion gefällt mir wesentlich besser als bei den Nachfolgern und dem Vorgänger, vor allem das Schlagzeug ist fett produziert. Leider ist das Cover sehr langweilig ausgefallen und zählt für mich zu den schwächsten Artworks der Bandgeschichte.
Ich muss zugeben, heute gefällt mir das Album wesentlich besser, als zu der Zeit seiner Erscheinung. Dennoch möchte ich es allen unvoreingenommenen Heavy Metal Fans empfeheln. Auch dieses Album ist ein knackíger Power Metal Output geworden, auch wenn sich die Band nicht mehr so bissig wie in den 80ern zeigte.
Wie immer rate ich allen: Bildet euch selbst eine Meinung und hört einmal rein!
Punkte: 8.5 / 10