Messiah Hymn To Abramelin (1986) - ein Review von Lord

Messiah: Hymn To Abramelin - Cover
2
2 Reviews
12
12 Ratings
8.42
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Lord
16.06.2011 13:59

MESSIAH "Hymn to Abramelin" - Chainsaw Murder Records. 1986

Wegweisend, legendär - KULT!!!

Die Schweiz - ein kleines Ländchen mit wenigen Chefnasen... Doch wenn mal was durchdringt, dann meistens richtig und mit Durchschlagkraft! Dies besonders in der Abteilung der harten Musik - Messiah zocken genau diese, und zwar extremer als extrem!! Die Urväter Hellhammer/Celtic Frost legten 1984 vor, Messiahs Debüt erschien nach einigen Demos dann 1986 und gehörte damals zum extremsten, was die Welt bis dahin zu hören bekam und somit waren Messiah neben Possessed, Bathory, Vulcano oder Hellhammer die Begründer des Death/Black Metals!
Ihre wunderbare Scheibe "Hymn to Abramelin" ist sowohl unglaublich schnell, als auch doomig schleichend ("Space invaders") und ultra brutal, jedoch getränkt in einer zerbrechlichen, tieftraurigen Melancholie! Das markdurchdringende Kreisch- und Growlorgan von "Sänger" Tschösi - das einen enormen Kontrast einbringt - war für jene Zeit oberextrem. Die 1984 gegründete Band festigte damit ihren Status auf Lebzeiten in der Szene!

Klar; die Produktion der LP ist nicht die beste - besonders der Drumsound klingt etwas pappig, doch das Material ist stark und charmant ohne Ende: eröffnet wird mit "Hymn to Abramelin", dem das brutale "Messiah" folgt... Das "Insrumental" "Thrashing Madness" gehört für mich genauso zu den Highlights wie der kriechende Rausschmeisser "The dentist" und "Empire of the damned" - naja, was soll ich sagen: eigentlich beherbergt die abwechslungsreiche Scheibe nur Highlights. Interessant auch sind die gesprochenen Intros, die der Scheibe einen Konzepcharakter verleiehen.
Ihre Rauhheit, gepaart mit purer Aggression und Hass, sowie dem vertonten Horror mit teils gar akustischen Einlagen (The dentist) bescheren eine endlose Gänsehaut und verursachen eine seltsame Atmosphäre; Angst, Schrecken, Traurigkeit, Wut und Hass vereinen sich... Eine Kunst, die die Schweizer auf vielen ihren Alben vollbrachten - siehe auch die brillante EP "Psychomorphia" von 1990.
Die Mischung aus Doom-, Thrash-, Death-, Black Matel und fast schon Grindcore artigen Sequenzen war jedenfalls 1986 sicher selten so breit gefächert und wunderbar am Start wie bei Messiah!

Das Minilabel "Chainsaw Murder Records" veröffentlichte das Album in einer Miniauflage mit schwarzem Coverartwork und mit einem roten Cover (5000 Stück).
Die Welt war damals noch nicht bereit für diese extreme, harte, hasserfüllte (jedoch stets melancholische, schwermütige) Musik - nicht wenige Zeitschriften räumten der Pionierarbeit leistenden Band nicht gerade schmeichelhafte Kritiken ein - für mich enorm fragwürdig, vielleicht lag es ein bisschen daran, dass die Band aus der Schweiz kam und nicht aus der damals Metal-Trendigen USA. Scheissegal, heute erkennt man "Hymn to Abramelin" den Status an, den das Album verdient - zumindest wahre Metalkenner tun das!

Keine Frage - Messiah sind für mich neben Hellhammer/Celtic Frost und Coroner die beste Extrem Metal Band der Schweiz, besonders für die undefinierte Metal-Zeit um 1986 - diese Scheibe verdient spielend 10!

Punkte: 10 / 10


Messiah: Hymn to Abramelin

Audio CD (Limited Edition)

für 19,49 € Amazon icon Kaufen bei amazon.de - Mehr Angebote

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.