Messiah Fracmont (2020) - ein Review von gravedancer

Messiah: Fracmont - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
7.90
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


gravedancer
11.01.2024 12:56

Iron hat die Platte recht gut zusammengefasst, wesentlich objektiver, als ich das hier vermutlich tun kann...

Mir geht es nämlich ähnlich. Auch ich hörte als erstes die "Rotten Perish" von MESSIAH. Und selbstredend war das seiner Zeit lupenreiner Death Metal. Ebenso der Vorgänger. Death Metal klang Anfang der 90er eben so...verdammt gut. und die beiden MESSIAH Werke Anfang der 90er (oder 3, zählt man die nicht minder gute EP mit dazu) gehörten zum besten, was der Death Metal jener Zeit zu bieten hatte! Vor Veröffentlichung des Album gab es bereits eine EP mit einem neuen Song und zwei Re-recordings der ersten beiden Alben zu bestaunen. Der neue Song machte mir Lust auf mehr (Auch die Neuaufnahmen)...

Die hier besprochene "Fracmont" alleine mit der Schaffensphase Anfang der 90er zu vergleichen reicht hier nicht aus. Tatsächlich versucht man einen gekonnten Spagat zwischen dem 90er Death Metal und der Frühphase zu erreichen und das gelingt mit den ersten beiden Titeln, nämlich dem akustischen Instrumental, welches wirklich sehr an das Intro der Rotten Perish erinnert und dem folgenden Titelsong der Platte wirklich gut! Der wiederum beginnt mit einem Riff, dass einen unweigerlich an die "Extreme Cold Weather" erinnern dürfte. Nicht zuletzt dank des immer wiederkehrenden großartigen Haupt-Riffs und den von Iron angesprochenen Tempiwechseln gehört dieser wahrhaftige Opener zweifelsfrei zu meinen Favoriten dieser Platte, obwohl er mir hier und da etwas zu aufgeplustert wirkt. Es fällt auch direkt auf, dass Andy Kaina nicht mehr die Death Metal typischen Growls einsetzt, wie eben noch auf "Rotten Perish", sondern auf ein eher heißeres Keifen gesetzt wird, ähnlich wie auf der "Psychomorphia".

Die nun folgenden Songs lassen mich bis heute etwas im Unklaren, wie ich mit der Platte umgehen soll. Schwere Riffs werden thrashigeren Passagen, die insgesamt eher Mangelware sind, vorgezogen. Immer wieder vernehme ich auch Lead Gitarren, die mich erneut an "Extreme Cold Weather" erinnern (wie z.B. im letzten Drittel von 'Morte Al Dente'), was ich sehr schätze. Ansonsten ist da wenig positives, das ich hervorheben kann. Alles plätschert beinahe belanglos an mir vorbei. Die Songs haben kaum Wiedererkennungswert. Man kann alles schön nebenbei laufen lassen, ohne Angst haben zu müssen, etwas zu verpassen. Selbiges gilt leider auch für "Singularity", den vorerst einzigen Titel, der beinahe durchgehend in höherer Geschwindigkeit vorgetragen wird und mit seinen mageren zweieinhalb Minuten wohl ganz und gar den Fans der frühen 90er gewidmet ist und etwas Abwechslung in das monotone Mid-Tempo-Riffing bringt.
Erst mit dem Rausschmeißer legt man noch mal ordentlich los und so wartet man bei 'Throne of Diablolic Heretics' mit einem tollen schwarzen Riff auf, welches wieder mehr an die Black Metal-lastige Anfangsphase der Band angelehnt ist. Nach drei Minuten lässt man sich dann weitere drei Minuten Zeit, den Titel und damit das Album ausklingen zu lassen - ebenfalls ein wenig zu viel, für meinen Geschmack. Tja...und wo ich dem Album erneut lausche, während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir auf, dass ich entweder immer noch nicht schlauer bin oder mir eingestehen muss, dass die Platte für mich eben doch nicht das ist, für was ich sie gerne halten würde.

"Schlecht" klingt freilich anders aber "gut", da bin ich ehrlich, finde ich das Album auch nicht. Auch Das Artwork trifft meinen Geschmack nicht. Mehr als 6 Punkte zu vergeben, würde sich für mich nicht richtig anfühlen... Mal sehen was der Nachfolger bringt.

Punkte: 6 / 10


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