Mercy Swedish Metal (1982) - ein Review von Lord

Mercy: Swedish Metal - Cover
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1 Review
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3 Ratings
6.00
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Doom Metal


Lord
27.10.2010 21:13

MERCY kennt man heute in erster Linie deswegen, weil Eddy Marcolin (genannt "Messiah") bei der Band gesungen hat ehe er sich den den legendären und ebenso genialen Candlemass 1987 anschloss. "Swedish Metal" ist die Debüt-EP des damaligen Trios aus Schweden - Marcolin stieg erst danach ein und sang erstmalig auf dem selbstbetitelten Longplayer "Mercy" von 1984. Hier jedoch sind wir im Jahr 1982!

Schweden hatte früh eine grosse, jedoch nicht immer sonderlich originelle Metal-Szene - so wundert es niemanden, dass Schweden später zum stilprägenden Land werden sollte, vorallem in Sachen Death Metal (oder Melodic Death Metal) und bis heute eine Bastion des Metal darstellt!
In den frühen 80ern gingen Legenden wie zB Heavy Load, Glory Bells, Overdrive, EF Band oder Torch, um wenige zu nennen, an den Start - auch MERCY folgten dem Ruf der NWoBHM; der Schwedenmetal war eine logische Abwandlung der britischen Welle, die ca. ab 1979 um sich schlug.

Nun, das Material auf "Swedish Metal" ist weitgehendst unspektakulär, ziemlich gewöhnlicher Metal, oft mit niedlichen Melodien versehen - allerdings eben sehr durchschnittlich und so schon oft gehört. Keine Killerriffs, keine grossartigen Auswüchse in Sachen Brillanz oder Überraschung. Einzig der sehr schöne, einfühlsame Track "Lost in time" weiss mich so richtig zu überzeugen - der Rest ist nett anzuhören, jedoch eben auch schnell wieder vergessen. Das Songwriting ist einfach zu schwach als dass es sich in den Gehörgängen festzusetzen vermag - trivial, durchschnittlich, oft sogar langweilig ("Stranger from the dark").
"Produziert" ist die 5-Track EP (auf 45upM abspielbar) sehr dürftig, jedoch mit diesem von mir gerne gehörten Kellersound, der relativ rau und saftig klingt.

"Metal Shock" brachte den Pinkelstein unter die Massen - heute findet man das Vinyl nicht mehr sehr häufig! Verglichen mit späteren Veröffentlichungen, die meist sehr schöne Covers am Start hatten, wirkt die EP gestalterisch dilettantisch und naiv - ähnlich wie die Musik darauf. Wer MERCY in ihrer Pracht hören will, soll sich "Mercy" und "Witchburner" (1984 & 1985) zulegen und da den einmaligen Messiah geniessen ehe er nach "Epicus doomicus metallicus" sich den sensationellen Candlemass anschloss!

Punkte: 5 / 10


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