Memory Driven Animus (2011) - ein Review von Dr. Best

Memory Driven: Animus - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


Dr. Best
25.03.2012 12:57

Schon wieder Dennis Cornelius, muss das denn? Ja, das muss, denn Progressiven Doom gibt es ja nun nicht gerade wie Sand am Meer, um so erstaunlicher, dass gerade jener Herr für gefühlt jeden dritten Tonträger in diesem kleinen aber feinen Nieschlein verantwortlich ist, neben Revelation/Against Nature und Confessor bildet er quasi das dritte Standbein. Da sich im Hause Confessor wieder einmal nichts tu und das Against-Revelation Team im gefühlten Minutentakt ganz okaye* Alben um sich wirft ist es um so erfreulicher, wenn sich an der Cornelius-Front wieder etwas regt. Zuerst: Memory Driven sind irgendwie Doom, aber auch nicht. Und modern, und progressiv. Aber so 90er, dass es nicht modern ist. Vor allem aber: anders. Anders als erwartet, anders als letztes Mal, anders als andere. Während das letzte Album noch Dennis' typische Gitarren-Handschrift und seinen markanten Gesang mit mächtigen Doombrocken, leichten Elektro-Einschübseln und allerlei merkwürdigkeiten verband kommt man diesmal fast geradlinig daher. Zumindest was das Konzept angeht, denn diesmal ergibt sich ein Amalgamut aus den kräftigen Riffschüben mit etwas in's postrockige schielenden Songstrukturen. So finden sich immer wieder kleine Hall-Spielereien, mit dem Ebow ellenlang gezogene Soli und athmosphärisch verträumte Schwebestellen werden von vertrackt preschenden Holzhammerriffs umgebügelt. Der Gesang ist diesmal stellenweise melodischer und weitaus variabler als sonst, vor allem im Tonumfang dünkt mir hat sich da etwas getan. Sicher, das hier ist kein Easy-listening Album, dafür einfach eins weiter nach oben. Dafür wird man hier mit eigenständiger Musik abseits der ausgetrampelten Pfade belohnt, die anders ist, aber nie den reinen Pfad klassischen Dooms verlässt (Die to Breed, So it seems), ihn aber auf charmante Weise mit genrefremdem wie Postrock (zb der Opener Empty Gesture,Group Departure) oder Prog Metal (A tempt, These aren't the chords...) verfeinert. Für Corneliusisten ein Muss, für Doom Afficionados ein sollte, für alle Anderen ein kann, so meine Beurteilung.

Punkte: 9 / 10


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