Es war ja im Vorfeld schon abzusehen, dass "Braver Than We Are" Meats letztes Album sein wird - was er ja inzwischen selbst bestätigt hat. Daher war bei mir die Vorfreude umso größer als klar wurde, dass es ein Album in Zusammenarbeit mit Jim Steinman sein wird. Ich habe hier zum Abschluss einer großartigen Karriere wirklich Großartiges erwartet, zumindest vom Kaliber von "BooH III - The Monster Is Loose". Was hier jedoch geboten wird, ist an Unterdurchschnittlichkeit kaum zu überbieten!
Die Songs haben es nicht einmal verdient, einzeln auf sie einzugehen. Als ich jedoch schon den Opener "Who Needs The Young" gehört habe, bin ich schon fast vom Glauben abgefallen. Was soll das sein? Soll das auch nur ansatzweise irgendjemanden hinterm Ofen hervorlocken? Mr. Marvin Lee Aday findet es ja noch so toll dass Jim Steinman diesen "Song" mit süßen 19 Jahren geschrieben hat, aber was bitte soll daran toll sein? So einen Schund an den Anfang eines Albums zu stellen spricht entweder für völligen Größenwahn, oder für eine mehr als morbide Einstellung der eigenen Karriere gegenüber.
Die Resteverwertung geht im nächsten Song direkt weiter, obwohl dieser das einzige "Highlight" der Platte darstellt. "Going All The Way (A Song In 6 Moments)" ist der heimliche Titeltrack des Albums. Hier lassen sich die Qualitäten des einstigen Dreamteams erahnen, ausgeführt werden diese jedoch nicht. Der Song hat eine Menge Potential, die Produktion vernichtet diese jedoch von Beginn an. Wenn ich mir diesen Track mit dem Bombast und der Orchestrierung von einst vorstelle, dann hätte das eine ganz große Nummer werden können. Doch leider verraucht hier wieder alles im Nichts und es bleibt eine große Trauer zurück. Was hätte dieser Song groß werden können! Dazu kommt, dass auch hier nur wenig neu ist, denn der Song stammt aus dem Musical "Tanz der Vampire". Meat betont jedoch, dass "die zweite Strophe neu ist"................... Oh, vielen Dank!!
Generell gibt es auf dieser Platte nichts Neues zu hören! In "Souveniers" wird ein Part von "Left In The Dark" aufgearbeitet, BONNIE TYLERS "Total Eclipse........" wird in "Skull Of Your Country" aufgearbeitet, während ihr Titel "Loving You Is A Dirty Job....." komplett neu verwurstet wird, der SISTERS OF MERCY-Song "More" wird mehr schlecht als recht repräsentiert, der Bonustrack "For What It's Worth" stammt aus dem Jahr 1967 und wurde im Original von Buffalo Springfield dargeboten. Auch "Speaking In Tongues" wurde schon von THE DREAM ENGINE verarbeitet.
Hier gibt es NICHTS, was dem Namen Meat Loaf auch nur ansatzweise gerecht wird. Die letzten Alben habe ich persönlich verschmerzt, da sie ohne Jim Steinman entstanden sind. So einen Müll aber mit seiner Zusammenarbeit zu veröffentlichen und das Ganze noch als letztes Album einer Legende hinnehmen zu müssen, versetzt mir mehr als einen Stich ins Herz.
Punkte: 2.5 / 10