Mastiphal Parvzya (2011) - ein Review von woifal

Mastiphal: Parvzya - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal



06.04.2012 14:48

Die Polen haben schon öfters bewiesen, dass hinter deren musikalischer Exporte durchaus Großartiges stecken kann. "Mastiphal" ist eine mir bis dato völlig unbekannte Black Metal-Band, die uns freundlicherweise eine Promo-CD ihres aktuellsten Werkes "Parvzya", welches übrigens den siebenten Opus in deren Diskografie darstellt, zur Verfügung gestellt hat. Um es mit meiner Einleitung genauso kurz zu halten, wie es die polnischen Schwarzmetaller tun, fange ich direkt an:

Nach einem cirka einminütigen Intro legen die Herren direkt los. Ein paar fetzige Gitarrenanschläge und schon bricht ein Blastbeat-Gewitter herein. Stellenweise beruhigt sich das brachiale Schlagzeug/Riffing-Inferno, hält aber durchwegs ein gewisses Tempo. Auch typische "Black'n'Roll"-Passagen kommen vor, somit ist in jedem Fall für Abwechslung gesorgt.
Alles in allem bietet "Mastiphal" grundsätzlich wirklich guten Black Metal, der aus kompositorischer Sicht mit technischen Finessen auffährt, die das Gesamtbild von "Parvzya" schön abrunden. Klanglich bewegen wir uns hier im "klaren Bereich" - soll heißen, dass das Gesamtbild zwar zwar schön verzerrt und düster ist, aber sauber produziert. Garagensound ist jedenfalls etwas anderes!

Zur Innovation kann ich nicht viele Worte verlieren, da "Mastiphal" hier eine Schiene weiterführen, die es bereits gibt. So erinnere ich mich stellenweise an Werke wie "Ylem" der Deutschen "Dark Fortress". Nicht vom Klang, auch nicht vom Stil, aber von der Art. Eine weitere Referenz offenbart sich mit "Nihil Esse", dem siebenten Song auf diesem Album. Er wird relativ langsam und ruhig eingeleitet und könnte genauso gut aus des Unholds (Torsten "Der Unhold" Hirsch, u.a. "Agrypnie") Feder stammen. Auch werden die Tracks auf "Parvzya" ab und an durch epische Gitarrensoli aufgelockert, die auch mal recht schnell ausfallen können - unter anderem vergleichbar mit dem neueren Material ihrer Landeskollegen von "Behemoth". Ein letzter Vergleich, um die kuriose Mischung der verschiedensten musikalischen Stile zu verdeutlichen, ist der Track "Man Strikes God Falls", dessen Grundgerüst schon eine gewisse Anlehnung an die legendären "Marduk" aufweist.
Zwar kann man nicht behaupten, dass der Stil irgendeiner der genannten Bands/Künstler kopiert wird, aber gewisse stilistische Schnwenker sind definitiv vorhanden. Ich wage zu bezweifeln, dass diese alle beabsichtigt sind, aber das bringt mich dann auch schon wieder auf die zuvor erwähnte Schiene, die "Mastiphal" hier fahren.

Zum Sound müsste man eigentlich kaum etwas sagen, da dieser wirklich toll ausgefallen ist. Man nehme raue Gitarren, eine schmetternde Drum-Maschinerie, kombiniere es mit einem fetten Bass und schmeckt mit diabolisch-rauem Gekrächze ab, das übrigens trotz der relativen Eintönigkeit genug Abwechslung in das Material bringt. In einem Wort: Gelungen! Die Mischung aus infernaler Geschwindigkeit, den groovigen Passagen, den angesprochenen Soli und dem Klanggewand, mit dem sich die Scheibe kleidet, gefällt mir sehr gut. Musikalisch im oberen Drittel angeordnet und stilistisch treibend und mitreißend, ist "Parvzya" eine CD, die sich in relativ vielen Stimmungslagen anhören lässt und ziemlich sicher auch ordentlich pushen kann, wenn man Gefallen am Stil der im Text genannten Referenzen hat. Man sollte definitiv mal reinhören!

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 8 / 10


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