Manimals Blood Is The Harvest (1985) - ein Review von bloodfreak

Manimals: Blood Is The Harvest - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal


bloodfreak
08.04.2011 16:38

Manimals aus Cleveland, Ohio schafften mit ihrer 1985 erschienenen Debut MLP „Blood Is The Harvest“ den perfekten Spagat zwischen den Horrorpunkern Misfits und damaligem US Power Metal.

Schon das Coverartwork erinnert stark an Misfits. Bei Songtiteln wie „White Zombie“ oder „Monster Nation“ erhärtet sich der vorherige Verdacht! Packt man die Scheibe auf den Plattenspieler bekommt man feinsten US Power Metal mit starken Misfits-Einsprängsel geboten. Egal welchen Song man auflegt, überall muss man zwangsläufig mitsummen, mitgröhlen und die Faust ständig wild in der Luft herumwirbeln.
Wer jetzt denkt, es handle sich hierbei um einen billigen Misfits-Abklatsch, liegt falsch: Manimals erschaffen trotz den starken Misfits-Parallelen eine eigene kleine Welt des Horrors. Sie sind deutlich metallischer, die Songs sind bis zu 6 Minuten lang und bieten daher viel mehr Stimmungs- und Tempowechsel, als die 1-2 Minuten Songs der Horror-Punks aus New Jersey.

Der Opener „Blood Is The Harvest“ bringt wohl jeden Metaller zum bangen und jede Party zum kochen. Sogar der etwas skeptische Misfits-Punk, der sich nasebohrend in die Ecke gestellt hat, wird beim Refrain ganz wuschig und lässt die Ghoul-Rock-Locke wirbeln. Ok, der Progressive Metal Fan im Dream Theater Shirt schaut sich etwas hilflos das absolut chaotische, undisziplinierte Treiben auf der Tanzfläche an und geht erstmal pinkeln.

Bei „White Zombie“ platzen die Bierdosen wie durch Geisterhand von selbst auf, die Augen des DJ's färben sich weiß und auf dem städtischen Friedhof beginnt es zu rumoren. Die Gräber springen auf und eine Horde Zombies (aus der Hölle!) torgeln, taumeln und schlürfen in Richtung Punk/Metal Party.

Spätestens bei „Monster Nation“ wird es unserem Prog Metal Fan dann zu dumm und er verschwindet für längere Zeit auf dem Klo. Dafür ist die Zombie-Horde schon im Wohnzimmer angekommen und lassen im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen fliegen.

*Plötzlich Totenstille*
*Zombie-Horde wird etwas ungemütlich*
*Der DJ schaut panisch auf den Plattenspieler*
*Was ist passiert?*
*Oh, die A-Seite ist vorbei*

Die B-Seite wird durch den vielleicht besten Song eingeleitet: „Burn Witch Burn“. Wer da nicht beim Refrain mitjault (sogar die im Garten vergrabene tote Katze maunzt mit!) der muss entweder taub sein, oder sitzt gerade auf dem Klo. Wo wir wieder auf der Party angekommen sind. Denn hier herrscht absolutes Chaos: Der Nachbar hatte gerade versucht sich wegen der Lautstärke zu beschweren und hängt brennend am Fahnenmast vorm Wohnzimmerfenster.

Bei „Outside Your Window“ schaut der DJ zum Fenster raus und nimmt mit Entsetzen wahr, dass es in dieser Nacht Vollmond gibt. In diesem Moment stürzt mit irrem Jaulen ein vollkommen besoffener Werwolf-Mutant (aus der Hölle!) durch das Fenster und macht sich über Nachbars Frau her, die sich gerade nach ihrem (jetzt nur noch kokelnden) Ehegatten erkundigen wollte.

Am nächsten Morgen werden die ersten Partygäste wach und stellen mit Schrecken fest: Sie sind auf der „Island Of Lost Souls“ gefangen. Ein Geisterpiratenschiff (aus der Hölle!) liegt kurz nach dem Riff (des Todes!) der Insel vor Anker und die Geisterpiraten (auch aus der Hölle!) singen im Chor den Refrain zum Song, während sie die Gestrandeten in das „House Of Pain“ (Label der LP) befördern.

Tja, nur einer hat nix von alledem mitbekommen. Unser tapferer Prog Metal Fan, der gerade die Klotüre aufschließt und ins leere Wohnzimmer tritt...

Punkte: 9 / 10


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