Malokarpatan klingen aber komplett eigenständig. Man muss diese fünf überlangen, progressiven Mammutkompositionen wirklich selbst hören um sich ein Bild zu machen. Und Bilder entstehen hier wirklich (trotz Sprachbarriere) im Kopf. Die fünf Slowaken behandeln auf diesem Konzeptalbum Hexenprozesse, die im 17. Jahrhundert in ihrer Heimatregion stattfanden. Musikalisch transportiert einen der Sound tatsächlich in alte Zeiten zurück, man fühlt sich stellenweise wie ein heimlicher Beobachter, der Dinge sieht, die eigentlich nicht für seine Augen bestimmt sind.
Musikalisch könnte man sagen, dass sich die epischen Bathory mit Master's Hammer, Root, den frühen KAT und early Manowar auf einer Waldlichtung verabredet haben. Das alles verziert mit dezenten Keyboards, akustischen Einlagen und Naturgeräuschen wie knackenden Ästen und Waldkäuzchen und Eulenschreien. Der Gesang bleibt hierbei durchgängig harsch. Einzige Ausnahme ist der Chorus des letzten Stücks, der herrlich kaputten True Metal Gesang bietet. Eingesungen von Palo Drapak, dem Sänger von Metalinda, eine Band die hierzulande wahrscheinlich keine Sau kennt. In der Slowakei aber ein großer Einfluss zu sein scheinen. Zumindest laut Malokarpatan-Mastermind Adam.
Dieses kauzige Stück dunkler Musik sollte vom aufgeschlossenen True Metal-Hörer bis zur gemeinen Schwarzwurzel jeder mal anchecken. Man würde sonst wirklich etwas verpassen.
Die Vinylversion kommt im edlen Gatefold mit schönem Booklet, in dem auch englische Übersetzungen der Texte zu finden sind.
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 8 / 10